Mannheim. Die FDP und die Jungen Liberalen Mannheim (JuLis) kritisieren das vom Ersten Bürgermeister Christian Specht geplante Alkoholverbot. Demnach soll schon die Mitführung alkoholischer Getränke im Umfeld von Straßenfesten bestraft werden. „Diese Regelung stellt alle Bürger gleichermaßen unter Generalverdacht. Das eigentliche Problem vereinzelter Gewalttäter wird damit nicht gelöst. Wer sich betrinken will, wird dies woanders tun und danach auf das Fest gehen“, befürchtet Stadtrat Volker Beisel.
Die FDP-Kreisvorsitzende Dr. Birgit Reinemund wendet sich deutlich gegen den Vorschlag von Polizeihauptkommissar Carlo Häcker, schon den angetrunkenen Zustand der Festteilnehmer zu verbieten: „Dies würde viele Bürger treffen, die in geselliger Runde einen friedlichen Abend miteinander verbringen wollen. Gewalttätige Übergriffe hingegen sind schon jetzt verboten. Wir haben kein Rechtsproblem, sondern ein Vollzugsproblem!“
Auch die JuLis setzen auf die Umsetzung der geltenden Rechtslage anstelle weiterer Verbote. „Harter Alkohol darf ohnehin nicht an Minderjährige verkauft werden. Anstatt volljährigen Bürgern auf Straßenfesten, bei denen oftmals auch Bier und Wein verkauft wird, die einfache Mitführung von Alkohol zu verbieten, sollte sich Herr Specht für eine wirksamere Präventionsarbeit und stärkere Jugendschutzkontrollen in Mannheim einsetzen“, fordert die JuLi-Kreisvorsitzende Anja-Katarina VanSyckel.