Gleich mit einem ganzen Bus voll Informationen besuchte Sibylle Laurischk, MdB, vergangenen Mittwoch Mannheim, um sich über die Situation von Migranten und Migrantinnen in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs zu informieren.
Bereits ab 10:00 Uhr nutzten viele interessierte Bürgerinnen und Bürger auf dem Mannheimer Marktplatz die Gelegenheit, sich mit der stellv. Kreisvorsitzenden Birgit Sandner-Schmitt und dem FDP-Seniorenbeauftragten Dr. Hein Lehmann austauschen. Das Themenspektrum war breit gestreut: von mangelhaften Kinderbetreuungsmöglichkeiten für junge Mütter in Berufsqualifizierungsprogrammen über die aktuelle Finanzkrise bis hin zu allgemeinen Fragen der Globalisierung standen die Liberalen Rede und Antwort. Auch Nuri Tanis, Vorsitzender des Migrationsbeirates und Tefik Ramadani, sein Stellvertreter, nutzen die Möglichkeit zum Gespräch vor Ort. Thema war unter anderem die von der Verwaltung geplante Neustrukturierung des Migrationsbeirates. Diskutiert wird derzeit, das Gremium nicht mehr wählen zu lassen, sondern stattdessen die Mitglieder seitens der Verwaltung zu benennen. Dies lehnt der Migrationsbeirat jedoch entschieden ab. Vielmehr solle die Arbeit des Migrationsbeirats aufgewertet werden und das Gremium früher in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, wünschen sich Tanis und Ramadani. Schützenhilfe erhalten sie dabei von den liberalen Stadträten Dr. Elke Wormer und Volker Beisel, die diese Forderung im Integrationsausschuss nachhaltig unterstützten.
Im Anschluss besuchte die Sprecherin der FDP für Integration und Migration, Sibylle Laurischk MdB, begleitet von FDP-Kreisvorsitzender Dr. Birgit Reinemund, Stadträtin Elke Wormer und weiteren Vorstandsmitgliedern das Interkulturelle Bildungszentrum (ikubiz) in H 2,2. Dort informierten sich die Liberalen bei Geschäftsführerin Beate Maas und ihren Mitarbeiterinnen über die bereits über 25jährige erfolgreiche Tätigkeit der Einrichtung, die überwiegend jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern soll. Beeindruckt zeigte sich die Abgeordnete nicht nur von der Vielzahl der Angebote, die vom „Rucksack-Projekt“ für Kleinkinder bis zum Weiterqualifizierungslehrgang für Betriebswirtschaftliche Grundlagen reicht. Auch die Tatsache, dass das ikubiz über die Förderung von Stadt, Land, Bund und EU hinaus 2/3 des Etats selbst aquiriert, beeindruckte die Liberalen.
Im Anschluss stand ein Besuch der Yavuz-Sultan Selim Moschee auf dem Programm. Hier hatte die FDP-Delegation zunächst Gelegenheit, dem Mittagsgebet beizuwohnen und an einer Moschee-Führung teilzunehmen. Im Anschluss informierten Hr. Sahin und Murat Mugan, Jugend-, Sozial und Dialogbeauftragter der islamischen Gemeinde (ditib) über Ihre Arbeit und anstehende Projekte. So engagiert sich die ditib im Pilotprojekt Seelsorge, das derzeit rein ehrenamtlich betrieben wird. Zudem läuft aktuell das Anerkennungsverfahren für den angestrebten offenen muslimischen Kindergarten. Im Gespräch wurde deutlich, dass derzeit relativ wenige Mitarbeiter mit Migrationshintergrund in den Bereichen Lehramt und Kindergarten arbeiten, obwohl gerade hier ein wichtiger Integrationsansatz besteht. Einig war man sich auch, dass eine bessere öffentliche Anerkennung für ehrenamtliche Tätigkeit, beispielsweise im Integrationsbereich, sehr wünschenswert wäre.
Zur Person:
Sibylle Laurischk, geb. 1954, ist Rechtsanwältin und hat unter anderem in Heidelberg studiert. Die Mutter von drei Kindern gehört dem Deutschen Bundestag Sybille Laurischk bereits seit 2002 an. Dort ist sie ordentliches Mitglied im Unterausschuss „Bürgerschaftliches Engagement“ sowie im Ausschuss für „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“, sowie stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss. Zudem ist sie Sprecherin der FDP-Fraktion für Integration und Migration.