Bei der Sportpolitik und in der besonderen Förderung der Vereine, da sind sich die Kandidaten für die Kommunalwahl weitgehend einig. Eine der wenigen Kontroversen bei der Podiumsdiskussion des Sportkreises im Bootshaus am Neckar war die Verlegung des Carl-Benz-Stadions samt Reiterverein und der anderen Sportanlagen von Neuostheim ins Bösfeld. Diese „langfristige Planung“ hat sich die CDU in ihr Wahlprogramm geschrieben, wie Bernd Kupfer für seine Partei erklärte.“Ein neues Stadion im Bösfeld, für was und wen?“, konterte Rainer Spagerer gereizt. Teures Geld für einen Fußball-Oberligisten ausgeben, das sieht der Stadtrat und Waldhof-Funktionär nicht ein, „dafür gibt es keinen erkennbaren Grund“. Kollege Michael Himmelsbach dagegen plädierte als Stadtrat und Kandidat der Mannheimer Liste ebenfalls für eine „weitere Entwicklung des Bösfeldes“. Die ML sei schon immer der Meinung gewesen, das Carl-Benz-Stadion stehe am falschen Ort. Eine Verlegung würde Millionen verschlingen und nur einigen wenigen Vereinen nützen, warnte Volker Beisel von der FDP. Geld, das besser in die Sanierung der vielen maroden Sportanlagen in Mannheim gesteckt werden müsste. Gabriele Thirion-Brenneisen (Grüne) sprach von einem Sanierungsbedarf von 42 Millionen Euro für städtische und vereinseigene Sportstätten. „Hier herrscht Handlungsbedarf“, brachte Kupfer die Meinung aller im Saal auf dem Podium auf den Punkt.Haben Sportvereine Zukunft, oder sind sie ein Auslaufmodell?“, wollte Sportkreisvorsitzender Michael Scheidel wissen. Da setzen alle Kandidaten auf die rund 180 Klubs, wollen weiterhin besonders Jugendarbeit, aber auch Sport für Ältere fördern. „Die Vereine sind unverzichtbar“, erklärte Kupfer. „Aber sie müssen sich besser verkaufen“, forderte Thrion-Brenneisen. Spagerer sieht an den Ganztagsschulen eine Chance für die Vereine, „an die Kinder heranzukommen.“ Einig war sich dieses Podium außerdem, dass für den Sport im Vergleich zur Kultur viel zu wenig Geld ausgegeben werde.
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- Mannheimer Morgen, 8. Mai 2009 (von Martin Tangl)