AB eröffnete die Reihe der Podiumsdiskussionen zur Bundestagswahl
Mannheim, 24. Juni 2009. KAB und Arbeitnehmerseelsorge luden am 23. Juni zur ersten Podiumsdiskussion im Rahmen der Bundestagswahl die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien ins Pfarrzentrum Maria Hilf auf dem Almenhof ein. Unter dem Thema „Nix zu lachen – Politik zwischen Kasinokapitalismus und sozialer Marktwirtschaft“ führte der stellvertretende Bezirksvorsitzende der KAB,
Bruno Dörr, in die drei Themenschwerpunkte ein: Arbeit – Bildung und Finanzkrise. Schnell waren die Positionen abgesteckt. Stadtrat Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU) lobte die Regierungspolitik und betonte, dass es ohne Finanzkrise gelungen wäre, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, schließlich sei die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Kandidatin der FDP, Stadträtin Dr. Birgit Reinemund, kritisierte die letzten elf Jahre und forderte eine deutliche Steuer- und Abgabensenkung. Der Bundestagskandidat der SPD, Stefan Rebmann, verwies darauf, dass jetzt alle Parteien von einer sozialen Marktwirtschaft sprächen, diese aber vor der Krise vor allem im bürgerlichen Lager als Auslaufmodell galt. Gegen den Widerstand der CDU habe die SPD in der Großen Koalition die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes durchgesetzt. Der Bundestagsabgeordnete und finanzpolitische Sprecher der Grünen Dr. Gerhard Schick sagte, dass man die Krise als Chance nützen müsse und man jetzt die Möglichkeit hätte Fehlentwicklungen zu korrigieren, er plädierte für ein starke europäische Finanzaufsicht sowie eine Börsenumsatzsteuer. Die nächste Krise sieht er schon in der Klima- und Umweltkrise heraufziehen. Michael Schlecht von der Linkspartei forderte die Rücknahme der Rente mit 67 sowie die Einführung einer Reichensteuer von 5% ab 1 Mio. € Vermögen jährlich.
Von Politikverdrossenheit war bei den knapp 80 Besuchern der Veranstaltung nichts zu spüren, die der Bezirksvorsitzende Reinhard Siegel moderierte. Emotional und leidenschaftlich wurde über die Themen diskutiert.