Die Begehrlichkeiten, den US-Militärflugplatz Coleman im Mannheimer Norden künftig auch als zivilen Flughafen zu nutzen, sind erneut in der Diskussion. Eine Internet-Präsentation über Themen der US-Armee in Baden-Württemberg sorgte jetzt im Gemeinderat zumindest kurzzeitig für Verwirrung. Ein im Web veröffentlichter Vortrag vor Mitgliedern der US-Streitkräfte hatte über eine Kooperation der Stadt Mannheim an der Entwicklung des Coleman-Airfields zu einem zivilen Regionalflughafen berichtet.
Da wollten die Grünen im Gemeinderat Genaueres wissen: Gibt es Verhandlungen oder Gespräche zwischen der Stadtverwaltung oder anderen deutschen Stellen und den Amerikanern über eine zivile Nutzung in Sandhofen?
Das verneinte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in der Sitzung am Dienstagabend entschieden: „Es gibt keine Verhandlungen und keine Anfrage der Stadt.“ Vertreter der US-Army hätten sich bereits bei ihm für den Internet-Beitrag entschuldigt, er sei unzutreffend gewesen.
Allerdings bestätigte Kurz, dass die Metropolregion und das Land Baden-Württemberg den Militärflugplatz im Mannheimer Norden als zivilen Regionalflughafen „langfristig als Perspektive sehen“. Auch Teile der Wirtschaft spekulieren seit langem, dass Coleman einmal den Mannheimer City Airport ablösen könnte. Die FDP im Gemeinderat hatte eine Verlagerung des Flugverkehrs von Neuostheim in den Sandtorfer Bruch in ihrem Kommunalwahlprogramm stehen. Ob und wann die Amerikaner überhaupt aus Sandhofen abziehen, ist ein halbes Jahr nach Amtsantritt des neuen Präsidenten Obama noch offen.