Keine Frage: Die Politik in Mannheim steht mehrheitlich hinter dem Q 6/Q 7-Großprojekt in der City. Sprecher aller Parteien begrüßten gestern bei einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Umweltausschuss erneut die 250-Millionen-Investition. Nur die Linke äußerte sich nicht zu den ambitionierten Plänen, die Bauherren und Architekt vorstellten. Die Gemeinderäte machten allerdings deutlich, dass die Riesen-Baumaßnahme mitten in der Innenstadt verträglich für die Bevölkerung, Anwohner und Geschäftsleute in der Fressgasse, gestaltet werden muss.
Ein Jahr noch bis zum Baubeginn: Bauherr Heinz Scheidel versprach die Zeit zu nutzen, „um die Bürger mitzunehmen“. Die Baugrunduntersuchungen seien positiv verlaufen, die Gründung „homogen“. Ab Herbst will Scheidel mit den Anwohnern Gespräche suchen. Um die Baulogistik mit Pufferparkplätzen vor der Stadt kümmert sich eine extra Firma. Ab Januar soll dann ein eigens eingerichtetes Büro vor Ort Fragen beantworten.
„Es gibt noch Verbesserungen“
Die Politiker begrüßten die Maßnahmen, sagten aber auch, dass noch ein ganzes Bündel von Detailfragen (Verkehr, Bauabwicklung, Grünplanung) auf die Beteiligten warte. „Es gibt noch Verbesserungen“, so Ralf Eisenhauer (SPD). Und sein CDU-Ratskollege Konrad Schlichter hielt fest: „Das Verfahren ist kein einfaches, umso mehr müssen wir noch im Detail reden“. Bei aller Wertschätzung sei wichtig, so Grünen-Fraktionschef Wolfgang Raufelder, „die Großbaustelle im Einvernehmen mit der Bürgerschaft vorzunehmen“. Mit den jetzt beabsichtigten Informationsmaßnahmen sei man „auf dem richtigen Weg“, hätte aber schon vorher handeln können, kritisierte er. „Wir freuen uns jedenfalls über den eingeschlagenen Bürgerdialog“, lobte FDP-Fraktionschef Volker Beisel die Investorengruppe.
Baustellen abstimmen
Schon länger sei ein Beschwerdemanagement versprochen worden: „Wir freuen uns, dass Sie das jetzt umsetzen“, sagte Alexander Sauer (SPD) für den Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch. Er forderte die Stadt auf, ebenfalls den Dialog mit der Bevölkerung „zu intensivieren“. „Wir müssen die Kritiker Ernst nehmen“, ergänzte Christian Kirchgässner (CDU) und warb darum, sämtliche Baustellen gut aufeinander abzustimmen.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Baubürgermeister Lothar Quast versprachen, einen Ombudsmann einzusetzen, der während der Bauzeit als Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung steht.