Erstmals hingen auch in Mannheim die Regenbogenfahnen vor dem Rathaus – als am letzten Wochenende der CSD Rhein-Neckar stattgefunden hat. Die Regenbogenfahne ist seit vielen Jahren das Erkennungssymbol der schwul-lebischen Szene. Unter dem Motto „Familie ist mehr!“ sahen 55.000 Besucher die bunte Parade für Toleranz und Gleichberechtigung homosexueller Lebensentwürfe. Die liberale Familie war natürlich auch mit einem Paradewagen und einem Infostand auf dem anschließenden Regenbogenfest vertreten.
„Gleiche Pflichten – gleiche Rechte“
„Wer gleiche Pflichten hat, muss auch gleiche Rechte haben“, argumentiert Volker Beisel, Fraktionsvorsitzender der FDP im Gemeinderat. „Es besteht zwar die Unterhaltspflicht für einen eventuellen Lebenspartner, doch Ansprüche bei Rente- oder Krankenversichtungen des Lebenspartners gibt es nicht!“, erläutert er am Rande des FDP-Paradewagens. Dieser rollte wieder besetzt mit viel guter Laune und voller Informationsmaterialien durch die Mannheimer Innenstadt. „Aktive – für Schwule und Lesben“, steht beispielsweise auf den 10.000 Aufklebern, die an die Besucher verteilt wurden.
„Wir Liberale fordern die volle Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften mit der Ehe auch im Erb- und Steuerrecht und in der Beamtenbesoldung“, bekräftigt die Mannheimer FDP-Bundestagskandidatin und Stadträtin Dr. Birgit Reinemund. So stehe das Privileg des Ehegattensplittings eingetragenen Partnerschaften bisher nicht zu. „Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle wäre der konsequenteste Schritt zur Gleichbehandlung. Andere Länder z.B. das katholische Spanien sind diesen Weg bereits gegangen“.
„Dass homosexuelle Paare immer noch keine Kinder adoptieren dürfen, ist ein Skandal“, meint der JuLi-Kreisvorsitzende Sebastian Wüste. „Das Wohl des Kindes muss bei jeder einzelnen Entscheidung im Vordergrund stehen. Überholte Vorurteile gegen die gleichgeschlechtliche Liebe dürfen heute keinen Platz mehr finden“, fordert Wüste. Aktuelle Studien zeigen, dass Kinder in so genannten Regenbogenfamilien keine Nachteile in ihrer Entwicklung erfahren.
Dirk Niebel MdB eröffnete die Parade mit
„Wir wollen zeigen, dass der FDP die Gleichberechtigung wichtig ist“, begründet Dirk Niebel MdB, Bundestagsabgeordneter aus Heidelberg und FDP-Generalsekretär, seine Teilnahme an der Eröffnung der Parade, wo er u.a. zusammen mit Dr. Birgit Reinemund das Regenbogen-Band zum Start durchschnitt.
Der CSD erinnert an den gewaltsam niedergeschlagenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten am 28. Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street.