Im vergangenen Jahr hatte man sie vermisst, um so größer war die Freude, dass die Kerwe 2009 wieder von der Salutschützenabteilung der Schützengesellschaft 1744 eröffnet wurde, und manch ein Schütze konnte es kaum abwarten, endlich die drei Bollerschüsse abzugeben, bei denen sich die versammelten Eröffnungsgäste immer die Ohren zuhalten müssen. Der Qualm und der beißende Geruch vom Schießpulver, das gehört einfach zu einer Eröffnung dazu. Schließlich wird hier eine Tradition gepflegt, die weit über das MVV-Straßenfest 1997 zurückreicht.
Darüber, die wievielte Kerwe es seit der Wiedereröffnung der Hauptstraße denn nun tatsächlich ist, sind sich die Kerwevereinsvorsitzende Doris Kirsch und der Bürgergemeinschaftsvorsitzende Karlheinz Steiner nach wie vor nicht so ganz einig. Zählt man das MVV-Fest, das ja Initialzündung war, mit, ist es die 13. Kerwe. Der Kerweverein selbst schreibt sich aber nur zwölf Kerwen auf die Fahne, weil ja das erste Straßenfest, so die Argumentation, streng genommen noch gar keine richtige Kerwe-Veranstaltung gewesen sei.
Doris Kirsch freute sich jedenfalls, neben Erstem Bürgermeister Christian Specht die Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund, die Landtagsabgeordneten Helen Heberer sowie zahlreiche Stadt- und Bezirksbeiräte begrüßen zu dürfen: „Das zeigt uns, dass das Interesse an unserem Stadtteil sehr groß ist“, sagte sie. Neben Thomas Sprengel und Manfred Spachmann von der GrossMarkt Mannheim GmbH – sie sind Vertragspartner des Kerwevereins und für die Schaustellerbetriebe sowie für die Wochenmarkthändler zuständig – begrüßte sie ebenso den BDS-Kreisvorsitzenden Wolfgang Bauer und den Geschäftsstellenleiter Nordbaden, Klaus Schäfer.
Pünktlich um 13.45 Uhr war der Sternmarsch in Höhe der Liebfrauenstraße gestartet. Doch es dauerte ein ganzes Weilchen, bis der Tross aus 15 teilnehmenden Vereinen, zusammengestellt von Kerwebürgermeister Hans-Georg Schubert und musikalisch begleitet vom 1. Feudenheimer Spielmannszug und dem Musikzug Freiwillige Feuerwehr Laudenbach, am Rathaus ankam. Hier warteten schon die Guggemusiker der Newwlfezza mit stimmungsvollen Klängen auf die traditionelle Aufhängung der Kerwe-Schlumbel.
Nach diesem Zwischenakt gings hoch zur Bühne 3 am Badischen Hof, wo die eigentliche Eröffnung stattfand. Mittlerweile auch schon traditionell wirken hierbei die Kinder vom städtischen Kindergarten Aubuckel mit. Singend, summend und pfeifend begrüßten sie die Kerwegäste mit einer „kleinen Melodie“.