Zusammen mit den Grünen fordert die FDP-Fraktion ein umfassendes und zukunftsweisendes Nutzungskonzept für das Herschelbad in Auftrag zu geben. „Wir zäumen das Pferd von hinten auf, wenn wir weiterhin Millionen Euro in die Sanierung des Herschelbads stecken, ohne den blassen Schimmer davon zu haben, wie wir das Gesamtobjekt überhaupt nutzen wollen“, stellt FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel fest.
Erst im November dieses Jahres mussten weitere 3,6 Millionen Euro bewilligt werden, da aufgrund statischer Probleme die Standsicherheit des Daches bei Extremwetter nicht mehr gewährleistet werden konnte. „Diese Notmaßnahmen müssen endlich in ein sinnvolles und wirtschaftlich tragfähiges Nutzungskonzept für das gesamte Herschelbad eingebettet werden“, ergänzt Stadtrat Volker Beisel.
Die Sanierung des Herschelbads ist eine langjährige Forderung der FDP. Bereits zu den Haushaltsberatungen im Jahr 2008 haben die Liberalen dargelegt, dass ein Nutzungskonzept dringend erforderlich ist, bevor man mit den Sanierungsarbeiten beginnt. „Leider hat man die grundlegende Sanierung so lange hinausgeschoben, dass man jetzt eine Notmaßnahme nach der anderen bewilligen muss, da uns ansonsten das Dach buchstäblich auf den Kopf fällt“, betont Stadtrat Beisel.
Die Liberalen wollen sicherstellen, dass auch in Zukunft eine öffentliche Schwimm- und Badeanstalt im Herschelbad betrieben werden kann, ganz „im Sinne des ehrenwerten Mannheimer Bürgers Bernhard Herschel, mit dessen Vermögen das Haus überhaupt erst gebaut werden konnte“, informiert die sportpolitische Sprecherin der FDP und Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund. Das geforderte Konzept soll jedoch das gesamte Herschelbad – inklusive der großen Raumreserven – in die Planung mit einbeziehen und eingehend prüfen, welche Nutzungsmöglichkeiten wirtschaftlich tragfähig sind. Die FDP regt außerdem an, dass während der Erarbeitungsphase des Konzepts eine breite Beteilung der Bürgerschaft sichergestellt ist.
Juwel des Jugendstils erhalten
„Wir haben ein Juwel des Jugendstils inmitten unserer Stadt und es ist eine Schande, wie stiefmütterlich wir das Herschelbad in den letzten Jahren behandelt haben“, stellt Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt fest und erwartet sich von dem Konzept einen zukunftsweisenden Nutzungsvorschlag für das Bad.
Die FDP hofft darauf, dass der gemeinsam mit den Grünen eingebrachte Antrag auf breite Zustimmung im Gemeinderat stößt, „auch wenn die anderen Fraktionen unseren Antrag zu dieser Zeit nicht mittragen wollten“, ergänzt Fraktionschef Volker Beisel.