Allein FDP-Stadträtin Dr. Elke Wormer will für kommende Sport-Großereignisse in Mannheim keine Steuergelder ausgeben. Ansonsten bewilligte der Hauptausschuss in großer Einmütigkeit vorläufige Ausgaben für die Eishockey-Weltmeisterschaft im Mai, das Public Viewing zur Fußball-WM, das Finale des Festivals des Sports „Mission Olympic“ sowie das Internationale Deutsche Turnfest, das 2013 in der Metropolregion abgehalten wird.
Die größte Summe wird dabei das Turnfest, das weltgrößte Breiten- und Wettkampfsport-Spektakel kosten. „Da kommen erhebliche Ausgaben auf uns zu“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Aber noch wisse Mannheim gar nicht, wie viel. Deshalb habe er „grob über den Daumen gepeilt“ und in der Finanzplanung bis 2013 über 2,8 Millionen Euro eingesetzt. Um bereits jetzt Vorbereitungen finanzieren zu können, bewilligte der Hauptausschuss 20 000 Euro. „Dass so ein das Turnfest Millionen kostet?“, schüttelte Elke Wormer den Kopf. „In Frankfurt war es 2009 ein zweistelliger Millionenbetrag“, berichtete der OB, der selbst bei der Eröffnung dabei gewesen ist. Viele Fragen müssten gemeinsam mit der Metropolregion beantwortet werden, sagte Kurz.
Auch für das Public Viewing, das gemeinsame Fußball-TV-Schauen zur WM ab 11. Juni, segnete der Ausschuss schon mal vorab 10 000 Euro ab, um die Veranstaltung in die Wege leiten zu können. Wie berichtet wird das alte Eisstadion im Friedrichspark aller Wahrscheinlichkeit nach als Standort ausgeguckt. „Wir brauchen nur noch das O.k. des Statikers, dann ist alles gebongt“, erklärte Gerda Brand, die Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeit.
„Reicht die Zeit noch, vier Monate vor der WM?“, fragte CDU-Fraktionschef Carsten Südmersen, ansonsten sei er sehr zufrieden, dass die Stadt einen Antrag seiner Partei umgesetzt habe. „Das gibt sicher eine schöne Veranstaltung“, meinte Dirk Grunert (Grüne) und fragte, ob das Eisstadion auch für Public Viewing bei der Frauen-Fußball-WM 2011 genutzt werden könne.
„Das alte Stadion sollte doch eigentlich abgerissen werden“, wunderte sich Elke Wormer darüber, dass hier jetzt 50 000 Euro Steuergeld investiert werden soll. Public Viewing, das sollten doch private Veranstalter wie 2008 zur Fußball-EM die Eichbaum-Brauerei machen. „Auch damals waren wir mit einem Zuschuss von 35 000 Euro mit im Boot“, erinnerte Kurz. Und auch im Sommer 2010 will die Stadt nicht als Veranstalter auftreten, sondern nur das Eisstadion zur Verfügung stellen.
Ohne Debatte im Hauptausschuss ging die Finanzierung des Begleitprogramms zur Eishockey-Weltmeisterschaft über die Bühne. Auch „Mission Olympic“ war schnell abgehakt. Alle Themen stehen heute ab 16 Uhr noch einmal auf der Tagesordnung des Sportausschusses.