Die FDP im Gemeinderat hält an ihrem Vorschlag fest, nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte ab 2015 den Neuostheimer City-Airport auf den Militärflugplatz in den Coleman-Kasernen zu verlagern.
Gestern trafen sich die beiden Stadträtinnen Dr. Elke Wormer und Birgit Sandner-Schmitt sowie der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, mit den Geschäftsführern der Rhein-Neckar-Flugplatz GmbH, Reinhard Becker, und dessen Kollegen Carl Thiel von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, um das Thema zu erörtern. Dabei forderte Wormer von der regionalen Wirtschaft ein klares Bekenntnis zu Finanzierung und Betrieb eines Flughafens im Mannheimer Norden: „Wir halten den Ausbau von Coleman für richtig, aber wir werden uns nicht dafür verkämpfen, wenn die Industrie das Projekt nicht unterstützt.“ Es gehe wegen der langen planerischen Vorlaufzeiten jetzt zunächst darum, das „Fenster zu einem Airport im Mannheimer Norden offenzuhalten“, wie Sandner -Schmitt ergänzte.
Überlegungen, einen großen Regionalflughafen nach dem Vorbild des Baden-Airport oder des Flughafens Frankfurt/Hahn einzurichten, erteilt die FDP indessen eine Absage: „Für diejenigen, die nach Ibiza fliegen wollen, ist der Regionalflugplatz uninteressant“, so Rülke. Die Liberalen haben die rund 500 Unternehmen der Region im Blick, die bereits jetzt einen der drei Verkehrslandeplätze in Mannheim, Speyer und Worms nutzen. Zunächst sei aber die Metropolregion gefordert, sich zum Thema Flughafen zu einigen, sagte Rülke. Das Land Baden-Württemberg werde dann seine Verantwortung für die Verkehrs-Infrastruktur wahrnehmen.
Die Mannheimer FDP-Gemeinderatsfraktion will, dass die Stadt die Federführung bei der Standort-Diskussion nicht aus der Hand gibt. Wegen der zu erwartenden strengeren Sicherheitsbestimmungen der Europäischen Union (EU) sei jedenfalls klar, dass Neuostheim und Speyer „höchstens mittelfristig“ noch für den Geschäftsflugverkehr nutzbar sein werden.
Ein neuer Flugplatz benötige eine Vorlaufzeit von 15 bis 20 Jahren. Wormer: „Deswegen dürfen wir das Thema Coleman-Flugplatz jetzt nicht vorschnell beenden.“