Der Planken-Umbau kommt, und mit ihm auch die – gesetzlich vorgeschriebenen – barrierefreien Haltestellen auf Mannheims Einkaufsmeile Nummer eins. Besonders um eine davon, die am Strohmarkt, hat sich eine Debatte entzündet, die längst auch die Politik beschäftigt: Befürchten doch einige Händler und Wohnanlieger, dass eine Erhöhung des Haltepunkts an dieser engen Stelle zum Hindernis auf den Laufwegen zu den Läden werden könnte. Zum jetzigen Stand der Diskussion ist man von einer einvernehmlichen Lösung weiter entfernt als der Wasserturm vom Paradeplatz.
Handel will Entwürfe sehen
Eine entscheidende Strecke, schließlich gibt es Stimmen in der Stadt, die auf die Haltestelle Strohmarkt sogar ganz verzichten möchten – was wiederum zu deutlich längeren Wegen für alle Zusteiger auf den Planken führte. Der Einzelhandelsverband (EHV) und die Werbegemeinschaft vermeiden vorerst eine klare Positionierung – Manfred Schnabel, der EHV-Präsident: „Uns liegt noch kein endgültiger Entwurf vor, bis dahin möchten wir keine Aussage treffen“. Schnabel räumt allerdings ein, dass ein „Bauwerk wie die Haltestelle Marktplatz“ im neuralgischen Bereich Strohmarkt „problematisch werden könnte“. Wichtig sei den Händlern deshalb auch, vorab ein Meinungsbild der Behindertenorganisationen einzuholen.
Horst Hembera, ein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit, vertritt diese Verbände, er signalisiert zwar grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, dass man freilich einem Wegfall der Haltestelle zustimme, kann er sich nicht vorstellen: „Nein, sonst sind die Wege zu weit“. Wegfall – das ist auch bei der RNV ein absolutes „Un-Thema“ – Sprecherin Susann Becker: „Die Haltestelle dort ist sinnvoll, 6500 Ein- und Aussteigebeziehungen dort sprechen eine deutliche Sprache“. Der Strohmarkt gehört damit zu den zehn meistgenutzten Haltestellen im gesamten Stadtnetz.