Die FDP-Fraktion fordert in einer Anfrage die Verwaltung dazu auf, den Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft klar zu definieren und von anderen Branchen abzugrenzen. „Wenn die Stadt Mannheim die Kultur- und Kreativwirtschaft als Kompetenzbranche gezielt fördern will, müssen wir genau wissen, welche Berufsfelder dazugehören und welche nicht. Außerdem brauchen wir eindeutige Kennzahlen, wie etwa die Anzahl der Beschäftigten, das Umsatzvolumen oder das Steueraufkommen, anhand derer man die wirtschaftliche Entwicklung der Branche bewerten kann und damit den Erfolg der Förderung aufzeigen“, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel die Anfrage der Liberalen.
Neue Kreativ-Existenzgründerzentren für 13 Mio. € geplant
„Uns geht es nicht darum die Kultur- und Kreativwirtschaft schlechter zu stellen, im Gegenteil, man kann nur fördern, was man kennt. Deshalb fordern wir, dass die Entwicklung dieser Branche regelmäßig evaluiert wird. Die Stadtverwaltung plant z.B. in den nächsten Jahren zwei neue Existenzgründerzentren für die Kreativwirtschaft mit einem Investitionsvolumen rund 13 Mio. € – finanziert aus Steuermitteln. Als verantwortungsvolle Kommunalpolitiker müssen wir deswegen die Branchen in ihrer Größenordnung hinsichtlich Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft solide vergleichen können. Das gilt insbesondere auch überregional“, betont die wirtschaftspolitische Sprecherin und Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund.
Die FDP-Fraktion verweist darauf, dass der Begriff „Kreativwirtschaft“ in Deutschland und Europa sehr unterschiedlich definiert wird. Die Europäische Union hat zudem kürzlich erst ein „Grünbuch über das Potenzial der Kultur- und Kreativindustrien“ vorgelegt. Dieses Grünbuch unternimmt einen ersten Versuch der Abgrenzung von „Kreativwirtschaft“ zu anderen Branchen und soll die Debatte über die Anforderungen für ein kreatives Umfeld in europäischen Städten in Gang bringen.
Bitte sehen Sie folgenden Link zum Grünbuch der EU: http://jjmaringlz.eu/legislation_summaries/culture/cu0006_de.htm
