In der letzten Woche war die Mannheimer Bundestagsabgeordnet Dr. Birgit Reinemund im Rahmen einer Delegation der Deutsch-Südasiatischen Parlamentariergruppe unter Leitung der Vorsitzenden, Petra Ernstberger (SPD), in Pakistan und Sri Lanka.
Die Delegation informierte sich in Pakistan über die humanitäre Lage nach der Flutkatastrophe vom August 2010, die Sicherheitslage in der Region, insbesondere an der pakistanisch-afghanischen Grenze und in Kaschmir, sowie über Programme zum Wiederaufbau und Rücksiedelung der Millionen Binnenflüchtlinge. Treffen mit deutschen Entwicklungshilfe-Organisationen wie GTZ, DRK und pakistanischen Hilfsorganisationen rundeten das Bild ab, das das UN-Organisationsteam zeichnete. Auch erfolgreiche deutsch-pakistanische Hochschulkooperationen wurden vorgestellt. Diskussionen mit Mitgliedern der Pakistanisch-Deutschen Freundschaftsgruppe des pakistanischen Parlaments dienen der Intensivierung der bilateralen parlamentarischen Kontakte. „Das Bild von Pakistan in den deutschen Medien ist sehr einseitig. Die Anstrengungen zur Demokratisierung und zur Überwindung der Flutkatastrophe sind enorm, doch ohne internationale Hilfe kaum zu schaffen. Zwar ist gibt es bei den Themen Menschenrechte, Minderheitenschutz und z.B. Pressefreiheit noch erhebliche Defizite. Doch dass Pakistan als einziges mehrheitlich muslimisches Land eine weibliche Parlamentspräsidentin hat und die Einrichtung eines Ministeriums für Minderheiten, zeigt den Willen zur Veränderung“, betonte Dr. Birgit Reinemund nach ihrer Rückkehr.
In Sri Lanka stand der Wiederbaubau des Landes nach 26 Jahren Bürgerkrieg im Mittelpunkt. Noch immer leben zehntausende Menschen in Flüchtlingslager, da ihre Heimatregionen noch nicht entmint wurden. Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und andere Hilfsorganisationen genießen ein hohes Ansehen und leisten wichtige Beiträge zum Wiederaufbau der Infrastruktur. Deutschland beteiligt sich mit ca. 10 Mio. € Entwicklungshilfe im Jahr. Auf der Tagesordnung standen neben Gespräch mit Regierungsvertreter auch der Gedankenaustausch mit dem Oppositionsführer und tamilischen Abgeordneten. „Dialog und Versöhnung der Volksgruppen stehen ganz am Anfang eines wohl noch langen Prozesses“, unterstreicht die Abgeordnete.