Von unserem Redaktionsmitglied Peter W. Ragge – Mannheimer Morgen
Für gewaltigen Ärger bei Kulturpolitikern aller Parteien sorgte ein Alleingang von Kunsthallen-Direktorin Dr. Ulrike Lorenz. Sie kaufte schon 2009 ein Kunstwerk von Franz Erhard Walther für 246 100 Euro aus Geldern, die ihr zwar zur Verfügung standen – aber nicht für den Erwerb von Kunst gedacht waren. Der Kulturausschuss hat das nachträglich zähneknirschend in einer Sitzung hinter verschlossenen Türen gebilligt, heute steht das Thema erneut auf der – nun öffentlichen – Tagesordnung des Gemeinderates.
Laut Hauptsatzung der Stadt ist der Hauptausschuss für alle Vermögensverkäufe oder Ankäufe ab einem Wert von 25 000 Euro zuständig. Lorenz glaubte aber, dass hier die Hauptsatzung gar nicht greift, sondern die Satzung des Eigenbetriebs Kunsthalle. Der gibt ihr sogar bis 250 000 Euro freie Hand, erst danach muss sie den Kulturausschuss einschalten. Diese Rechtsauffassung teilt zumindest die Stadtspitze.