Von unserem Redaktionsmitglied Thorsten Langscheid – Mannheimer Morgen
Der Abzug der US-Truppen aus Mannheim ist in vollem Gange: „15 Prozent oder etwa 900 Soldaten und Zivilisten werden den Standort in diesem Jahr verlassen“ – auf diesen knappen Nenner brachte Elizabeth Griffin die Planungen der Army für das Jahr 2011.
Griffin, die im Lokal Top Hat Club (Nähe Platz der Freundschaft) im US-Wohnviertel Benjamin-Franklin-Village gemeinsam mit ihrem Ehemann Charles zahlreiche Offizierskollegen, Mitarbeiter und Vertreter aus Politik und Behörden begrüßte, sitzt selbst bereits praktisch auf gepackten Koffern. In wenigen Wochen wird die Mannheimer Garnison als Verwaltungs-Einheit geschlossen und vorerst von Heidelberg, später von Stuttgart aus mitverwaltet.
Für den Alltag im Militärstützpunkt bedeutet dies einen Rückbau an vielen Stellen. So schließt unter anderem die Highschool zum Schuljahresende Anfang Juni, verschiedene Dienstleistungsangebote von privater und von Army-Seite werden nach Heidelberg oder Kaiserslautern verlagert, das Areal der Taylor-Kaserne (Vogelstang) im Laufe des Jahres komplett geräumt, die 18. Militärpolizei-Brigade, eine der Mannheimer Traditions-Einheiten, zieht im April ab. Zum Ende dieses Jahres, so die Planungen, sollen in Mannheim nur noch etwas mehr als 5000 Soldaten und Zivilisten bleiben – bis auf weiteres.
Da viele von ihnen gar nicht im umzäunten Benjamin-Franklin-Village wohnen, sondern in der Stadt und im Umland leben, stehen die Wohnblocks im südlichen Teil des US-Wohngebiets zwischen Birkenauer Straße und B 38 bereits heute weitgehend leer. Bis Ende 2015 sollen dann sämtliche amerikanischen Militäreinrichtungen im Stadtgebiet und im benachbarten Heidelberg geschlossen werden.