Von unserem Redaktionsmitglied Heiko Brohm – Mannheimer Morgen
Wenn abends in Mannheim die Lichter angehen, fließt an 386 Stellen kein Strom, stattdessen strömt Gas. Verteilt über verschiedene Stadtviertel sorgen in diesen Straßenlaternen kleine Gasflämmchen für Licht. Ein Zustand, den die Stadt in den kommenden Jahren um Energie zu sparen beenden möchte – gegen den Willen vieler Anwohner. Die Stadtverwaltung hat jetzt einen Kompromissvorschlag vorgelegt, wonach einige Lampen stehenbleiben sollen. Noch bevor der allerdings in der nächsten Woche im Ausschuss für Umwelt und Technik beraten werden kann, sorgt das Papier bei manchen Mannheimern für Unmut.
42 alte Leuchten sollen laut der Vorlage stehenbleiben und auf Stromversorgung umgerüstet werden, die anderen sollen modernen Lampen weichen. Als Grund für das Vorgehen nennt die Stadt den immensen Energieverbrauch der historischen Leuchten. Eine Gaslaterne verbrauche im Jahr 1520 Kilowattstunden Energie und erzeugt damit 373 Tonnen Kohlendioxid. Im Vergleich dazu komme eine moderne Elektroleuchte mit 128 Kilowattstunden aus und erzeuge lediglich 64 Tonnen Kohlendioxid. „Es geht also um eine ganz enorme Energieeinsparung“, sagt Markus Roeingh, Leiter des Fachbereichs Straßenbetrieb und Grünflächen.