Mannheimer Morgen – Von unserem Redaktionsmitglied Anke Philipp
Seltene Einigkeit gestern im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderates: Sprecher aller Parteien begrüßten die neue Wendung beim Kampf um den Erhalt der denkmalgeschützten Teufelsbrücke. Demnach wird die Stadt ihr Genehmigungsverfahren um ein Gutachten erweitern und das von der Bürgerinitiative „Rettet die Teufelsbrücke“ ins Spiel gebrachte Karlsruher Büro für Baukonstruktion mit der Prüfung weiterer Fakten beauftragen (wir berichteten).
„Das Ganze ist neu für uns“, dankte Josef Krah, Leiter des Fachbereichs für Baurecht und Umweltschutz den Bürgern für ihr Engagement und versprach: „Wir werden der Sache nähertreten“. Die Initiative hatte die Spezialisten für Stahlkonstruktionen aus dem 19. Jahrhundert aufgetan und vorgeschlagen, auf diesem Wege zu klären, ob man die Brücke unter der Maßgabe einer Durchfahrt für Schiffe wiederherstellen könne. Hafendirektor Roland Hörner sah das nach der einstündigen Debatte im Stadthaus gelassen: Er will nun das Ergebnis des Gutachtens abwarten und dann klären, wer was finanzieren könne. Hörner sieht dabei das Landesdenkmalamt mit im Boot und rechnet mit dreimal so hohen Kosten (1,2 Mio. Euro) gegenüber dem ersten Vorschlag der Hafengesellschaft HGM (400 000 Euro).
Zur Erinnerung: Im Zuge der Ausbaupläne für das Containerterminal und um den Verbindungskanal für Schiffe zu öffnen, hatte die HGM den Rückbau der Brücke beantragt, war damit aber auf Widerstand und schließlich auf Ablehnung bei der Stadt gestoßen. Ein eigens ausgearbeiteter Kompromiss sah eine neue Drehkonstruktion mit schmalem Fußgängersteg vor, den die Stadt schließlich auf vier Meter erweiterte.