Von unserem Redaktionsmitglied Christine Maisch-Straub – Mannheimer Morgen OST Ausgabe
Etliche Mannheimer stehen unter Strom: Die Stadt will Energie sparen und rund 300 Gaslaternen durch elektrische ersetzen. Pläne, die im Osten der Stadt hitzige Debatten auslösen und viele Bürger auf die Palme bringen. Allein in Feudenheim gibt es zur Zeit noch 71 historische Leuchten, in Käfertal sind es 40. Etliche Anwohner wollen für „ihre“ Straßenleuchten kämpfen, hoffen, dass der Verwaltung bald ein Licht aufgeht.
Protestbriefe und Aktionen
Protestbriefe an den Oberbürgermeister sind bereits unterwegs, und in den Feudenheimer Gaslaternenvierteln startet in diesen Tagen eine Unterschriftenaktion. Im jüngsten Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) wurde beschlossen, das Thema an die Bezirksbeiräte zurückzuweisen und zunächst dort zu erörtern. Die Stadt halte jedoch an ihrer Vorlage fest. Danach sollen 42 alte Leuchten stehenbleiben und auf Stromversorgung umgerüstet werden, die anderen sollen modernen Lampen weichen.
Als Grund für das Vorgehen nennt die Stadt den immensen Energieverbrauch der historischen Leuchten. Alle 386 Gaslaternen verbrauchen rund 1520 Megawattstunden im Jahr und erzeugen 373 Tonnen Kohlendioxid. Bei modernen Elektroleuchten wären es lediglich 128 Megawattstunden – also weniger als ein Zehntel – Verbrauch und nur 64 Tonnen Kohlendioxid. „Es geht also um eine ganz enorme Energieeinsparung“, sagt Markus Roeingh, Leiter des Fachbereichs Straßenbetrieb und Grünflächen.
„Das Gaslicht gehört zum unverwechselbaren Stadtbild und prägt Feudenheim und seine Wohnqualität“, findet Ingeborg Lutz, die sich sowohl als Feudenheimerin, als auch als CDU-Bezirksbeirätin für den Erhalt der Straßenlaternen einsetzen will.