Wenn es nach den Liberalen im Gemeinderat geht, dann soll Mannheims Schilderwald teilweise abgeholzt werden. Nach den Vorstellungen der Verwaltung sollen die alten Schilder zur „Kulturmeile“ abmontiert und durch neue Info-Stelen für Fußgänger ersetzt werden. Die Umsetzung soll aber frühestens im nächsten Jahr stattfinden – abhängig von den Haushaltsberatungen im Herbst. Die FDP machte nun im zuständigen Ausschuss am gestrigen Mittwoch Druck.
Das Rheinufer muss in die Planung einbezogen werden
„Wir wollen, dass die alten Kulturmeile-Schilder schnellstmöglich aus dem Stadtbild verschwinden. Die Kosten hierfür sind mit knapp 10.000 Euro überschaubar und wir können sofort das Stadtbild verbessern. Aber wir fordern die Verwaltung auch dazu auf, das Beschilderungskonzept für die Fußgänger nicht auf die lange Bank zu schieben. Mannheim braucht dringend ein durchdachtes Leitsystem zu den kulturellen Einrichtungen, damit unsere Besucherinnen und Besucher den Überblick behalten“, betont FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Die Liberalen setzen sich ebenso dafür ein, dass das Beschilderungskonzept das Rheinufer mit einbezieht. „Tausende von Touristen erreichen Mannheim jedes Jahr mit dem Schiff. Wenn wir schon ein Beschilderungskonzept umsetzen, dann müssen unsere Anlegestellen der Flusskreuzfahrtschiffe bei der Planung berücksichtigt werden“, fügt Beisel hinzu. „Auch müssen an anderen Ankunftspunkten der Gäste – wie z.B. am Hauptbahnhof – alle Ziele ausgeschildert werden und nicht nur die Ziele im näheren Umkreis“, fordert Beisel die Ergänzung des vorgeschlagenen Konzeptes.
Finanzierung durch Stifter, Spender oder Wirtschaft?
Das Fußgängerleitsystem gibt es nicht umsonst aber für die FDP muss die Verwaltung auch neue Wege gehen. Die Gesamtkosten für das Fußgängerleitsystem werden auf rund 250.000 Euro geschätzt. „Ähnlich wie bei den STADTPUNKTE-Stelen können wir uns durchaus Stifter aus der Bürgerschaft oder Wirtschaft vorstellen. Die Stadt Luzern hat es bei Info-Stelen vorgemacht, warum soll es nicht auch bei uns funktionieren? Wir sind schließlich nicht nur Kulturstadt sondern auch Einkaufsstadt! Außerdem planen wir für 2013 einen umfassenden Umbau der Planken. Lassen sich damit nicht einige Info-Stelen kostengünstig in die Planung integrieren? Die Verwaltung muss hier individuelle und kostengünstige Lösungen vorschlagen“, hebt die kulturpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Elke Wormer hervor.