Bundespräsident: Sieben Vertreter aus der Stadt bei der Wahl in der Bundesversammlung dabei
Mannheimer Morgen, 19.03.2012
Bei der Wahl des Bundespräsidenten haben gestern auch sieben Mannheimer mitgewählt. Darunter die fünf Bundestagsabgeordneten Egon Jüttner (CDU), Stefan Rebmann (SPD), Gerhard Schick (Grüne), Birgit Reinemund (FDP) und Michael Schlecht (Linke). Zu diesen fünf hatten die beiden großen Parteien jeweils noch einen Kandidaten aus Mannheim per Landesliste nach Berlin geschickt: Stadtrat Nikolas Löbel für die CDU und Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer für die SPD.
Ein „sehr überzeugendes Wahlergebnis“ sagt Stefan Rebmann über den Ausgang der Abstimmung. Der SPD-Politiker war in den Bundestag nachgerückt, darum erlebte er gestern seine erste Bundesversammlung, „und dann gleich als Schriftführer“. In dieser Funktion hatte er die Wahlurnen im Auge und war danach bei der Auszählung dabei. „Die Versammlung war sehr beeindruckend“, jetzt freut sich Rebmann auf einen „bejahenden, fesselnden Bundespräsidenten“.
Schlussappell trifft „grünes Herz“
„Wesentlich weniger spannend als beim letzten Mal“, so bewertete Gerhard Schick den Wahlverlauf, schließlich wurde Gauck von einer breiten Mehrheit getragen. Gut gefallen habe ihm die Rede des neuen Bundespräsidenten, besonders der Schlussappell mit der Erinnerung an die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen – „das trifft genau das grüne Herz“, sagt Schick.
„Sehr ehrlich und direkt“ fand Birgit Reinemund die Rede von Gauck. Sie habe ihn gestern als sehr ruhigen Menschen erlebt. „Ich traue ihm zu, dass er wieder Vertrauen in die Politik herstellen kann.“
Nikolas Löbel, den die baden-württembergische Landes-CDU nach Berlin entsandt hatte, konnte einen kleinen, ruhigen Augenblick nutzen, um Joachim Gauck persönlich zu sprechen. „Ich habe ihm gesagt, dass ich von der Versammlung und von seiner Rede tief beeindruckt war“, sagte Nikolas Löbel. „Und natürlich habe ich ihm auch gratuliert.“ Gerade als besonders jungem Mitglied der Versammlung – Löbel ist 25 Jahre alt – habe ihm die Rede des neuen Bundespräsidenten gut gefallen. „Dass er die Freiheit betont und aufmerksam macht, dass wählen zu gehen etwas Besonderes ist, das finde ich wichtig“, so Löbel. bro