Das Klischee träger Rathaus-Mitarbeiter ist längst widerlegt. Die Zahlen sprechen Bände, die Beschäftigten der Stadtverwaltung stöhnen zu Recht über ihre vielen Überstunden. Auf Nachfragen an Amtschefs und Fachbereichsleiter herrscht jedoch verdächtiges Schweigen. Offizielle Auskünfte gibt’s keine. Und die Betroffenen reden über ihre Sorgen aus Angst vor Ärger nur unter strikter Anonymität. Solche brisante Themen erörtern unsere Stadtoberen eben nur ungern in der Öffentlichkeit.
Deshalb brennt das Problem mit den Überstunden auf den Nägeln. Mittlerweile haben die Klagen der Beschäftigten im Rathaus auch den Gemeinderat erreicht. Aber allein die FDP fühlt sich veranlasst, bei Oberbürgermeister Peter Kurz offiziell nachzufragen, wie viel denn da an Mehrarbeit aufgelaufen ist? Von SPD und Grünen oder der CDU war zu dem Thema bislang noch nichts zu hören. Die Lösung kann aber nicht bedeuten, dass die berechtigten Nöte vieler städtischer Bediensteter von Verwaltung und Kommunalpolitik stillschweigend unter den Teppich gekehrt werden.