Westliche Unterstadt: Debatte um türkisches Viertel
Mannheimer Morgen, 29.03.2012
Auf ein geteiltes Echo sind die Pläne der Stadt Mannheim gestoßen, das vor allem von türkischen Läden geprägte Viertel in der westlichen Unterstadt als eigenständiges Markenzeichen zu vermarkten. Während die Grünen die Bestrebungen der Stadt begrüßen und diese weiter ausbauen möchten, kommt Kritik vonseiten der FDP: „Wir wollen nicht durch eine entsprechende Namensgebung eine Ghettoisierung hervorheben“, sagte gestern FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Sauberkeit sei wichtiger als ein neuer Name, meinen die Liberalen und lehnen damit auch mögliche Überlegungen ab, dem Viertel eine eigene Bezeichnung zu geben („Little Istanbul“). Im Facebook-Auftritt des „Mannheimer Morgen“ heißt es dazu, dass „eine solche Bezeichnung in Deutschland immer einen bitteren Beigeschmack habe“. Sie könne das Gegenteil von dem bewirken, was erreicht werden soll, lautete ein Eintrag.
Die Stadt wies gestern zurück, dass nach einem neuen Namen gesucht werde. Vielmehr soll es ein gemeinsames Werbelogo für die zumeist türkischen Unternehmen in der westlichen Unterstadt geben. Dies sieht Stadtmarketing-Geschäftsführer Johann W. Wagner allerdings skeptisch: „Eine Angleichung an den gesamt-städtischen Auftritt ist wünschenswert.“ stew