Glücksteinquartier: Kritik an Verlegung der Wache Mitte
Mannheimer Morgen, 23.07.2012
„Völlig unverschuldet in größter Not“ sieht die Gemeinderatsfraktion der Mannheimer Liste (ML) die Feuerwehr. Zwar begrüße die ML es, dass mit Bilfinger Berger ein weltweit agierender Konzern seine Konzernzentrale in Mannheim belässt und im Glücksteinquartier auf dem Lindenhof neu baut, so Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Achim Weizel (ML). „Der große Wermutstropfen“ sei aber die, so die ML, Zwangsumsiedlung der Feuerwache Mitte. Wenn die Erlöse aus dem Grundstücksverkauf für ein Provisorium aufgebraucht würden, bekomme „die Angelegenheit einen bitteren Beigeschmack“, so Stadtrat Roland Weiß. Es sei „kein Ruhmesblatt der Verwaltung, dass bei der Planung des Großprojektes die Sicherheitsbelange aller Mannheimer nur eine untergeordnete Rolle“ spiele.
„Chancen und Risiken zugleich“ sieht die FDP Lindenhof-Almenhof-Neckarau in den beiden Entwicklungen um Bilfinger und den Umzug der Wache Mitte. „Im Zentrum muss die Sicherheit der Bürger stehen. Es kann doch nicht ernsthaft Ziel der Politik sein, die Einsatzkräfte der Feuerwehr in einem Provisorium unterzubringen. Die Verwaltung soll gefälligst dafür sorgen, dass diejenigen, die Leib und Leben für die Sicherheit der Stadt aufs Spiel setzen, eine ordentliche Feuerwache bekommen“, so der FDP Ortsvorsitzende David Hergesell. Der Neckarauer FDP-Bezirksbeirat Felix Glaser forderte Klarheit für die Freiwillige Feuerwehr und die Einbindung der Abteilung Innenstadt.
Auf ein Problem in diesem Zusammenhang macht Stadtbrandmeister Norbert Windecker, gewählter Repräsentant der Ehrenamtlichen, aufmerksam. Bislang ist die Abteilung Innenstadt der Freiwilligen Feuerwehr in Wache Mitte auf dem Lindenhof stationiert. Wenn die Wache auf das Vögele-Gelände verlegt werde, gebe es mit der bereits bestehenden Abteilung Neckarau zwei Truppen von Ehrenamtlichen in einem Stadtteil. „Da wäre ein eigener Standort in der Innenstadt oder Neckarstadt sinnvoller“, regt Windecker an. pwr