FDP kritisiert Vorgehen des Oberbürgermeisters
Das Interview des Oberbürgermeisters zur neuen Führungsstruktur beim Nationaltheater Mannheim, erschienen im Mannheimer Morgen am 11. Oktober, stößt bei der FDP-Fraktion auf große Irritationen. Dem Gemeinderat liegt weder das zitierte Gutachten von Hans Tränkle vor, noch ein anderes Konzept, wie es beim Nationaltheater weitergehen soll. „Seit Wochen wird der Gemeinderat damit vertröstet, dass eine Kommission neue Vorschläge zur Führungsstruktur beim Nationaltheater erarbeitet. Bevor wir aber überhaupt das Ergebnis dieser Beratung auf dem Tisch haben, gibt der Oberbürgermeister in einem Interview die Richtung vor. Das irritiert uns sehr. Wir fordern, dass jetzt schnellstmöglich die Ergebnisse präsentiert werden, damit überhaupt noch eine qualitative Diskussion in den zuständigen Ausschüssen stattfinden kann. Wie stellt der OB sich das vor, dass wir alles nur abnicken ohne Fragen zu stellen? Kann der Gemeinderat jetzt überhaupt noch alternative Modelle für die Führung des Nationaltheaters diskutieren? Wie viele Intendanten umfasst die Tränkle-Untersuchung zum Mehrintendantenmodell? Bleibt das Schnawwl oder das Ballett eigenständig? Welche Rolle spielt bei einem Mehrintendantenmodell zukünftig der kommissarische Leiter? Alles zentrale und wichtige Fragen, die umgehend intensiv im Fachausschuss diskutiert werden müssen“, betont FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel.
Sondertermin des Kulturausschusses gefordert
Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einen Sondertermin des Kulturausschusses gefordert und der Oberbürgermeister will diesen in der zweiten Novemberhälfte terminieren. „Ein Sondertermin in 4-6 Wochen erscheint uns viel zu spät. Wir brauchen jetzt dringend die Ergebnisse der Kommission. Neben dem Mehrintendantenmodell gibt es schließlich auch die Doppelspitze oder die bisher bewährte Generalintendanz. Alles unterschiedliche Konzepte, wie das Nationaltheater Mannheim zukünftig geleitet werden kann. Wir können es uns nicht leisten, die Zeit einfach verstreichen zu lassen, so dass am Ende alles zwangsläufig auf das Wunschmodell des Oberbürgermeisters hinausläuft. Der Gemeinderat – und damit die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Mannheimer Bürgerschaft – muss endlich in die Diskussion einbezogen werden!“, fordert die kulturpolitische Sprecherin Dr. Elke Wormer.