Reiss-Engelhorn-Museen: Beisel schlägt Platzierung alter Skulpturen in D 5 vor
Von unserem Redaktionsmitglied Peter W. Ragge / © Mannheimer Morgen, Mittwoch, 30.01.2013
Ein „Freilichtmuseum für Altertumsgegenstände“ soll nach dem Willen der FDP auf dem freien Platz mit den ehemaligen Blumenbeeten zwischen Reiss-Engelhorn-Museen und Rathaus entstehen. Hier könne man Skulpturen und Denkmäler aus dem Fundus der Stadt, die derzeit hinter verschlossenen Türen in städtischen Einrichtungen lagern, aufstellen, regt FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel an.
„Die leeren Betonbeete machen einen ganz schäbigen Eindruck und sind häufig vermüllt. Dies ist nicht gerade eine gute Visitenkarte vor dem Haupteingang des Rathauses. Dabei eignet sich dieser Standort doch ganz hervorragend für eine Art Mini-Freilichtmuseum“, meint Beisel. So könne man „einen Teil dieser künstlerischen Schätze endlich wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen“, sie forderte jetzt in einem Antrag für den Gemeinderat die Verwaltung auf, die Kosten prüfen. Ziel der FDP sei eine kostengünstige Umsetzung, die zudem auch vor Vandalismus schützt.
Bisher Drogen-Treff
„Wir wünschen uns, dass die Reiss-Engelhorn-Museen von Anfang an mit in die Planungen einbezogen werden“, ergänzte Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt, die Mitglied des Denkmalbeirats ist. Allerdings wollte Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, auf Anfrage des „MM“ zu der Idee gar nicht Stellung nehmen.
Bekannt ist aber, dass er schon lange – jedoch vergeblich – bei der Stadtverwaltung um eine bessere Gestaltung des gesamten Umfelds des Museums kämpft.
Die Bepflanzung der Beete zwischen D 5 und E 5 war vor knapp zwei Jahren entfernt worden, nachdem sich dort – wegen der Methadonpraxis in D 7 – ein Treffpunkt für alkohol- und drogenabhängige Personen gebildet hatte. Sie versteckten in den Beeten Spritzen und Drogen, missbrauchten sie als Toilette und belästigten auch Passanten. Daraufhin zeigten Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst stark Präsenz; zudem entfernte man die Pflanzen, womit das „Versteck“ entfiel und der Treff unattraktiver wurde.
Seit Mai ist die andere Seite des Museums Weltkulturen umgestaltet worden. Seit das Museum in D 5 im Jahr 1988 errichtet worden war, hatten die Abfahrten der Tiefgarage und bepflanzte Hochbeete aus Beton das dort postierte Veteranendenkmal umgeben und wie ein Betonriegel zwischen den Häusern D 5 und dem Zeughaus C 5 gewirkt. In rund zweimonatiger Arbeit wurde dann ein Teil der Betonbeete abgebrochen, zu beiden Seiten des Veteranendenkmals ein neuer, jeweils 2,50 Meter breiter Durchgang als Achse zwischen beiden Museen geschaffen und mit Granitplatten belegt. 40 000 Euro, so hatte man kalkuliert, würde das kosten. Am Ende waren 75 000 Euro fällig.