FDP: Patrick Döring beim Neujahrsempfang der Liberalen in der privaten Musikschule TonARTe
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Tangl / © Mannheimer Morgen, Donnerstag, 07.02.2013
„Die Sozialdemokraten machen Hausbesuche, wir füllen Säle!“ FDP-Generalsekretär Patrick Döring (39) lag zumindest mit dem zweiten Teil seiner Aussage beim Neujahrsempfang der Liberalen in der privaten Musikschule TonARTe richtig. Der Raum in R 4 platzte aus allen Nähten, als die jungen Musikschülerinnen Nena Gerlach und Giulia Heilig mit der Titelmelodie aus dem neuen Bond-Film „Skyfall“ die Zuhörer auf den inoffiziellen Wahlkampfauftakt der FDP in Mannheim einstimmten. „Es wird ein spannendes Wahljahr“, kündigte Kreisvorsitzender Florian Kussmann mit Blick auf die Bundestagswahl am 22. September an.
Nach dem knapp Zehn-Prozent-Ergebnis in Niedersachsen sieht sich die FDP gestärkt. „Aber noch ist nicht alles geschafft“, betonte Döring, bei dem ein oder anderen Vorhaben der schwarz-gelben Bundesregierung habe es politischen Gegenwind der Koalitionspartner gegeben. Manchmal sei sich aber auch die FDP „selbst im Wege gestanden“. Doch im Herbst wolle man sich nun ein neues Mandat erkämpfen und die erfolgreiche Wegstrecke zusammen weitergehen. „Wir haben viel getan, deshalb steht Deutschland so gut da“, sagte Döring.
Natürlich gab’s Seitenhiebe gegen die rot-grüne Opposition in Berlin. Während dort die meisten der 68 Grünen „vom Hörsaal in den Plenarsaal gewechselt sind“, kämen die Männer und Frauen der FDP als Unternehmer, Selbstständige und Handwerksmeister meist „aus dem Leben“, so Döring. Und während Rot-Grün die Millionäre abkassieren wolle und sich auf der anderen Seite für den Mindestlohn einsetze, kümmerten sich die Liberalen eben „um die große Mitte der Gesellschaft“.
Kommunalpolitische Bilanz
„Mehr Mut und mehr Freiheit, mehr Mut zur Freiheit“, forderte der FDP-Vorsitzende im Gemeinderat, Volker Beisel, in seiner Bilanz der kommunalpolitischen Arbeit. An vielen Stellen würden die Liberalen in Mannheim kämpfen, so zum Beispiel für ein Bundesgartenschau-Gelände, das nicht durch eine Straße zerschnitten werde sowie für ein breitgefächertes Schulsystem mit einem starken Gymnasium. Und das alles müsse auch bezahlt werden, denn „Geld wächst nicht auf den Bäumen“, so Beisel. Heftig kritisierte der FDP-Fraktionschef „die Summe kleiner Nadelstiche“, mit denen die rot-rot-grüne Ratsmehrheit durch immer wieder neue Steuer- und Gebührenerhöhungen die Bürger belaste. Und auch die Kritik am von SPD, Grünen und CDU eingeführten fünften Bürgermeisterposten als Verschwendung von Steuergeldern durfte in der Ansprache nicht fehlen.
Via Videobotschaft meldete sich schließlich die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund von einer Dienstreise aus Bhutan. Ihre Botschaft: „Selbst anpacken, sich einbringen, Verantwortung übernehmen, dieses Engagement vieler Ehrenamtlicher ist in der demokratischen Gesellschaft unbezahlbar.“ Auch sie sieht sich und die FDP durch das Niedersachsen-Ergebnis motiviert im Kampf um ein Mandat für die Liberalen in Mannheim.