Bäderkonzept: Investorensuche für die Innenrenovierung des Herschelbads geht in die zweite Runde / Fachbereich Sport und Freizeit soll Nebenflächen mieten
Von unserem Redaktionsmitglied Dirk Jansch / © Mannheimer Morgen, Dienstag, 05.03.2013
Der im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Seckenheimer Hallenbads ins Leben gerufene Arbeitskreis Bäder hat gute Arbeit geleistet. Zu dieser Einschätzung kamen Sportdezernent Lothar Quast und die im Ausschuss für Sport und Freizeit vertretenen Gemeinderäte. Ein wesentlicher Faktor sei die Expertise des Aktionsbündnisses Erhalt Mannheimer Bäder gewesen, betonte Quast. Auf diese will man auch in Zukunft nicht verzichten, wenn es um die Weiterentwicklung des Bäderkonzepts geht – allerdings nur in themenbezogenen Fragen.
Neben einer inzwischen vorliegenden gutachterlichen Bewertung des Freibads Sandhofen sollen auch verschiedene Szenarien durchgespielt werden, wie zum Beispiel ein neuer Bäderstandort auf Benjamin Franklin Village. Bis Juni will man zunächst einen Vorschlag erarbeiten, wie ein auf voraussichtlich zehn Jahre angelegter Nutzungsvertrag mit dem Schwimmverein Mannheim für das Hallenbad Seckenheim aussehen kann. Die Verwaltung hat hier bereits zugesagt, den jährlichen Betriebskostenzuschuss weiter zu zahlen, wenn der Schwimmverein gemeinsam mit seinem Sponsor das Risiko für „Dach und Fach“ übernimmt. „Wir werden aber keinem Verein etwas abverlangen, was er am Ende nicht erbringen kann“, versprach Quast.
Ein fester Bestandteil der Bäderkonzeption wird auch das Herschelbad sein. Hier sucht die Stadt weiterhin nach Investoren für die auf 25 bis 30 Millionen Euro geschätzte Innensanierung. Im Dialog soll ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Nach gescheiterter erster Runde mit nur zwei Bietern will man nun einen zweiten Anlauf starten. Dabei sollen möglichen Investoren im Vorfeld mehr Fakten in Form von Gutachten an die Hand geben werden. Die Stadt selbst bietet sich als Ankermieter an. Die EU-weite Ausschreibung ist für Mitte März 2013 vorgesehen.
Dr. Thomas Kuhnle von der beauftragten Rechtsanwaltsgesellschaft Luther geht davon aus, dass bei erfolgreichen Verhandlungen in einem Jahr ein zuschlagsfähiges Angebot vorliegen könnte. Er rechnet mit drei bis fünf Bewerbern, sieht allerdings Einschränkungen: „Es gibt Interesse am Markt, viele denken aber an einen Neubau auf der grünen Wiese.“ Marcus Becker vom Fachbereich Sport und Freizeit versicherte auf Anfrage von Volker Beisel (FDP), dass die für die Durchführung des Verfahrens notwendigen Mittel im Haushalt eingeplant seien.
Auch solle durch den Raumbedarf der Stadtverwaltung – der Fachbereich Sport und Freizeit soll aus dem Collini-Center ins Herschelbad umziehen – keine Schwimmhalle geopfert werden. „Dabei handelt es sich um großzügige Nebenflächen“, so Becker.