FDP-Fraktion besorgt über Zukunft der Berufsschulen
Die Justus-von-Liebig-Schule ist ein berufliches Kompetenzzentrum für Schülerinnen und Schüler, die nach ihrer allgemeinbildenden Schulzeit in die Arbeitswelt einsteigen wollen. Die FDP-Fraktion diskutierte mit der Schulleiterin, Frau Elsbeth Ruiner, die Zukunftsaussichten der beruflichen Schulen im Land und informierte sich zudem über die Inklusionsklassen am Schulstandort. Besorgt zeigen sich die liberalen Bildungspolitiker über Stellenstreichungspläne der Landesregierung bei den Berufsschulen und befürchten eine Bevorzugung der neuen Gemeinschaftsschule. Die Fraktion hat deshalb von der Verwaltung eine Aufstellung der ausgefallenen Stunden an Mannheimer Berufsschulen gefordert. Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete und Kandidatin für den Wahlkreis Mannheim, Dr. Birgit Reinemund, nahm sich für den Besuch viel Zeit und informierte sich über die Probleme und Herausforderungen vor Ort.
Stellenstreichung: Landesregierung lässt Berufsschulen im Stich
Einig war man sich über die besondere Rolle von Berufsschulen im baden-württembergischen Bildungssystem. „Schulen wie die Justus-von-Liebig-Berufsschule sind außerordentlich wichtig, vor allem für Schüler, die keinen Hauptschulabschluss oder Ausbildungsplatz haben. Wenn die grün-rote Landesregierung tatsächlich bis zum Jahr 2015 rund 850 Stellen bei den beruflichen Schulen streichen will, dann schnürt Grün-Rot genau diesen Schulen die Luft ab“, so der FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Dagegen werde die neue Gemeinschaftsschule bevorteilt. Sie soll mehr Lehrerstunden und weniger Schüler pro Klasse erhalten. Die FDP-Fraktion hat jüngst eine Anfrage an die Verwaltung gestellt und eine Auflistung aller ausgefallenen Unterrichtsstunden an Mannheimer Schulen im vergangenen Schuljahr gefordert. Die beruflichen Schulen sollen dabei gesondert aufgeführt werden. Die Verwaltung hat eine Antwort zugesagt.
Vorbildliche Inklusion
Begeistert zeigen sich die FDP-Fraktion und der FDP/DVP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern über die Bemühungen zur Inklusion von behinderten Schülerinnen und Schülern im beruflichen Bildungswesen. Die Justus-von-Liebig-Schule kooperiert mit der Stephen-Hawking-Schule und ermöglicht so die gemeinsame Beschulung von körperbehinderten und nicht körperbehinderten Schülern. Zusätzlich besteht eine Kooperation mit der Mannheimer Eugen-Neter-Schule für Geistigbehinderte. „Gerade die Inklusionsklassen an der Justus-von-Liebig-Schule zeigen, dass Inklusion nicht nur ein Thema der Grundschulen, sondern auch der weiterführenden Schulen ist. An der Berufsschule werden den Schülern wichtige Grundqualifikationen für die Arbeitswelt vermittelt. Damit eröffnen sich für diese jungen Menschen Optionen auch außerhalb der üblichen Behindertenwerkstätten. Hier gibt es noch viel Nachholbedarf“, so die bildungspolitische Sprecherin Birgit Sandner-Schmitt.
Hier finden Sie die FDP-Anfrage zu den ausgefallenen Stunden: http://buergerinfo.mannheim.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=206498