Lindenhof: Bezirksbeirat zeigt sich mit den Planungen einverstanden / Unmut über Radfahrer auf Fußgängerpfaden im Waldpark
Von unserem Redaktionsmitglied Jan Cerny / © Mannheimer Morgen, Freitag, 07.06.2013
Abgenickt: Keine Nachfragen, keine Diskussion, einstimmig zeigte sich der Bezirksbeirat Lindenhof in der öffentlichen Sitzung in der Lanz-Kapelle mit den Planungen der Glücksteinallee einverstanden. Zuvor hatte Projektleiterin Dorothea Nachtwey detailliert die umfangreiche Umgestaltung des Teils der einstigen Südtangente zwischen Tunnelstraße und Landteilstraße in eine ansprechende Allee erläutert. Souverän geleitet wurde die Sitzung vom Stadtrat Volker Beisel (FDP).
Zwar stehen die Planungen zunächst auf dem Papier, doch aus den Erläuterungen wurde bereits klar, dass die neu gestaltete Straße einen Gewinn für den Lindenhof verspricht. Mit rund 27 Metern Breite ist sie zwar immer noch imposant, allerdings sieht die Stadt Platz genug für eine künftige Trasse der Stadtbahn vor. Es bleibt aber noch Platz genug für fast drei Meter breite Gehwege, 1,5 Meter breite Radwege auf jeder Seite, Bäume entlang der künftigen Stadtbahntrasse und natürlich Fahrbahnen für Autos. Beim Blick auf den Plan drängt sich das Bild der Steubenstaße auf, die ähnlich gestaltet ist.
Schöne Aussichten also und wohl auch Grund dafür, dass die Stadtteilvertreter auf Anhieb einverstanden waren. Diskussion ergab dagegen der Bericht über das Radverkehrskonzept im Glücksteinquartier und auf dem Lindenhof. Von Ulrike Kleemann vom Fachbereich Städtebau erfuhren die Bezirksbeiräte, dass neben Plätzen im künftigen Parkhaus in der Nähe des Hauptbahnhofs auch kostenlose Abstellplätze vorgesehen sind. Zudem soll in regelmäßigen Abständen die Glücksteinallee mit Bügeln zum Abstellen von Fahrrädern versehen sein. „Ich bin froh, dass wir mehr bekommen, als nur das Parkhaus“, kommentierte Jacob Werner (Grüne).
Weniger Freude bereitet Wolf Engelen (FDP) der Radverkehr auf dem Weg im Waldpark zwischen dem Stefanie-Denkmal und dem Bellenkrappen. Gerade am Wochenende kämen sich Fußgänger und Radfahrer in die Quere. Das sieht nicht nur er so. Professor Klaus-Jürgen Hahn (ML) regte Verbotsschilder für Radfahrer an und Dr. Ingeborg Dörr (CDU) schlug Absperrungen vor. Peter Karbstein (Grüne) setzt wiederum auf die grünen Hinweisschilder, die Radfahrern den Weg weisen. Sein Parteifreund Patric Liebscher widersprach: „Ich bin öfter dort und sehe nicht, dass die Situation problematisch ist.“
„Eigentlich dürfen dort Radfahrer gar nicht fahren“, erläuterte Ulrike Kleemann, weil sie nur auf erkennbaren Fahrstraßen unterwegs sein dürfen. Eine solche sei der Fußgängerpfad eben nicht.