Schwetzingerstadt: Bezirksbeirat besichtigt Problemstellen im Stadtteil / Lösung für Kreuzung Schwetzinger-/Kopernikusstraße nicht in Sicht
© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 12.06.2013
Vor einigen Monaten wurde an der Kreuzung Schwetzinger-/Kopernikusstraße ein 15-jähriger Junge angefahren. Immer wieder kommt es dort zu Beinaheunfällen durch überholende und durchrasende Autofahrer. Um die Verkehrssituation für die Kinder des Kindergartens St. Elisabeth an der Schwetzingerstraße sicherer zu gestalten, wenden sich die Eltern seit 20 Jahren immer wieder an die Stadt mit dem Wunsch nach einer Bedarfsampel in Höhe der Straßenbahnhaltestelle Kopernikusstraße, Linie 1 (wir berichteten).
Mit Vertretern der Verwaltung, der Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe (RNV), der Polizei und Kindergarteneltern nahmen Bezirksbeiräte und Stadträte jetzt die gefährliche Stelle unter die Lupe. Thomas Ostheimer von der Verkehrsplanung erklärte, nachdem sich die Beschilderung dort als unzureichend herausstellte, habe die Verwaltung die Planung für eine Bedarfsampel erstellt. „Die Planung steht, ist fertig, doch aus Kostengründen (150 000 Euro) wurde die Erstellung der Ampel ablehnt“, sagte er.
Auf den Hinweis von Bezirksbeirat Florian Kußmann (FDP), es gehe nicht nur um die Querung, sondern die Straßensituation insgesamt, nämlich „Verkehrsberuhigung der Schwetzingerstraße durch Tempo 30, nicht nur wie jetzt von 22 bis 6 Uhr“, erklärte Franz Wilhelm Coppius von der RNV: Das würde zu Verzögerungen im RNV-Betrieb und zwangsläufig zu einer Taktverlängerung, möglicherweise sogar zum Einsatz einer weiteren Bahn auf der Strecke führen. Überlegt werden könne höchstens Tempo 30 im Kindergarten- und Spielplatzbereich.
Die Bezirksbeiräte wollen bei ihrer Sitzung heute (siehe Ank. oben) erneut die Installation der Bedarfsampel fordern. Wegen Tempo 30 wollen sie weiter im Gespräch mit der Stadt bleiben. Verkehrsgefährdend sind nach Meinung der Politiker auch die vor dem Edeka-Markt in der Seckenheimer Straße verbotswidrig auf dem Bürgersteig im Straßenbahnhaltebereich parkenden Autofahrer, „die nur mal schnell einkaufen wollen“. Stadtrat Mathias Meder (Grüne) schlug die Aufstellung von Pfosten vor. Doch zum einen müsse der Abstand zum Fahrbahnrand mindestens 1,5 Meter betragen und zum anderen sei da auch noch ein Radweg dazwischen, erklärte Harald Born vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Um Autos am Parken zu hindern, müssten die Pfosten so eng gestellt werden, dass Fahrgäste, insbesondere Kinderwagen und Menschen mit Rollator beim Ein-und Aussteigen behindert würden.
Einzig denkbare Möglichkeit sei ein Erhöhen der Bordsteinkante. „Doch das ist teuer, mindestens 500 000 Euro“, sagte Coppius. Außerdem müsse man die Ein- und Ausfahrten zu den Grundstücken berücksichtigen. Diese würden uneinsichtige Autofahrer dann benutzen, um dort auf und abzufahren. Einzige Möglichkeit, die Autofahrer abzuschrecken sei: „Verbotswidrig auf dem Gehweg abgestellte Fahrzeuge zu fotografieren und anzuzeigen“, sagte Uwe Pistor, Verkehrsreferent vom Polizeipräsidium. ost