„Es gibt keine fachlichen Grund, die Struktur der Musikhochschulen zu verändern“
Trotz der Semesterferien herrscht reger Verkehr an der Musikhochschule Mannheim. Nicht nur die Studenten organisieren ihren Protest, sondern auch die politischen Vertreter gegen sich die Klinke in die Hand. Gestern besuchte die FDP-Landesvorsitzende Birgit Homburger und die Mannheimer Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund zusammen mit FDP-Stadträten die Musikhochschule.
„Niemand verwehrt sich gegen Einsparungen, auch nicht die Hochschule selbst. Doch die von Ministerin Bauer vorgelegten Pläne sind nicht nur unausgegoren, sie wurden auch mit niemandem außer mit den vom Ministerium benannten Experten besprochen. Einmal mehr zeigt sich, dass die von der Landesregierung proklamierte „Politik des Gehörtwerdens“ nichts als eine leere Floskel ist,“ erklärte die FDP-Landesvorsitzende Birgit Homburger nach ihrem Besuch. Deshalb werden sowohl der FDP-Landesvorstand, der bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst hat, als auch die FDP-Gemeinderatsfraktion Mannheim und die Mannheimer Bundestagsabgeordneten Reinemund, gemeinsam mit den anderen betroffenen Einrichtungen im Land sowie mit Musikvereinen, Chören und den Orchestern in den Regionen weiter gegen diese Pläne vorgehen. „Es gibt kein fachliches Argument, das bisherige Konzept zu ändern“, so die FDP-Landeschefin. „Die bundesweit einmalige Sonderstellung des Musiklandes Baden-Württemberg darf nicht aufgegeben werden, während auf der anderen Seite Geld in Hülle und Fülle für andere grün-rote Traumschlösser vorhanden ist.“
„Es besteht ja keinesfalls ein Überangebot an Studienplätzen in Bereich der Musik – die Nachfrage kann an den Hochschulen überhaupt nicht gedeckt werden,“ ärgert sich der FDP-Fraktionschef Volker Beisel über die Kürzungsvorschläge von inzwischen über 500 Studienplätzen an der Mannheimer Hochschule. „Sowohl die Klassik als auch die Schulmusik müssen in Mannheim erhalten bleiben. Die Musikhochschule hat einen exzellenten Ruf und wirkt weit in die Region hinein. Der grünen Ministerin bläst zum Glück ein rauer Wind ins Gesicht,“ freut sich die liberale Bundestagsabgeordnete Dr. Reinemund über die Unterstützung des Protestes durch die Landespartei. „Es ist blamabel, so konzeptlos ausgerechnet bei der Bildung zusammen zu streichen. Nicht mit uns! “, so Dr. Reinemund.