Internet: Stadt will in der Innenstadt gemeinsam mit einem Partner Netzzugang für alle anbieten / Erste Gespräche geführt
Von unserem Redaktionsmitglied Timo Schmidhuber
Erst anmelden, dann kostenlos surfen – so läuft’s in Pforzheim.
© dpa
„Mannheim ist auf dem Weg zum kostenlosen WLAN, ohne dabei aber rechtliche Risiken einzugehen.“ So fasste der Erste Bürgermeister Christian Specht gestern im Sicherheitsausschuss des Gemeinderats zusammen, was den Stadträten dort zuvor präsentiert worden war: Die Stadt will sich einen privaten Betreiber als Partner suchen, der in der Innenstadt einen öffentlich zugänglichen, kostenlos nutzbaren Internet-Zugang einrichtet. Und der im Fall des Missbrauchs die Haftung trägt.
Der Fachbereich Wirtschaftsförderung suche nach einem Betreiber für WLAN-Hotspots in der City, berichtete Gerhard Heckmann vom städtischen Fachbereich Informationstechnologie dem Ausschuss. Erste Gespräche mit einem möglichen Partner habe man bereits geführt – ein Name wurde gestern aber nicht genannt. Gegebenenfalls werde das Projekt auch noch ausgeschrieben, so Heckmann. Finanzieren könne der Partner das Internet-Angebot über Werbung auf der Startseite.
Der städtische IT-Experte hatte zuvor noch einmal auf die Gefahr hingewiesen, falls die Stadt ein solches WLAN-Netz selbst betreibe. Dann nämlich sei sie in der Haftung, wenn ein Nutzer zum Beispiel auf verbotenen Internet-Seiten surfe. Beim von der Stadt verfolgten Modell liegt diese sogenannte Störerhaftung allerdings beim Betreiber. Der könnte sich laut Heckmann schützen, indem er für Nutzer Einlogg-Daten vergibt, wie es zum Beispiel auch bei Netzen in Hotels üblich ist. So lasse sich im Zweifelsfall nachweisen, wer wann auf welchen Seiten war.
In Pforzheim gibt es bereits seit rund zwei Monaten ein solches Gratis-WLAN. Auch hier ist ein privates Unternehmen als Betreiber im Boot, das die Haftung trägt. Auch im fränkischen Buchen funken seit gestern drei Hotspots in der Innenstadt, die die Stadtverwaltung dort gemeinsam mit einem privaten Unternehmen eingerichtet hat.
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 21.11.2013