Die FDP-Fraktion sieht sich durch die Ergebnisse der Kommunikationsstudie der Universität Hohenheimbestätigt. Dortige Master-Studenten stellten die „fehlerhafte“ Kommunikation seitens der Stadt im Vorfeld des Bürgerentscheids fest. Bezogen auf die Regeln guter Projektkommunikation (nach Prof. Dr. Frank Brettschneider) wurden lediglich drei von zehn Regeln seitens der Stadt erfüllt. Laut Studie mangelte es der Stadt vor allem an einer aufgeschlossenen und wertschätzenden Grundhaltung, einer umfassenden Faktenklärung und an einer transparenten Darstellung der Finanzierung.
„Wir sehen uns auf ganzer Linie mit unseren Kritikpunkten an der BUGA selbst und an der Kommunikation der Stadtspitze bestätigt. Gegenüber dem Oberbürgermeister haben wir im Vorfeld des Bürgerentscheids mehrfach die Unverhältnismäßigkeit der städtischen Werbung für die BUGA angeprangert. Unser Stadtoberhaupt reagierte jedoch auf Kritik äußerst dünnhäutig und wies jeglichen Einwand stets entschieden zurück. Von einer wertschätzenden Grundhaltung gegenüber kritischen Positionen war keine Spur“, so FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Mit den nun vorliegenden Ergebnissen der Studie sei die Hoffnung auf eine Einsicht der Stadtverwaltung verbunden. Denn nicht nur die zukünftige städtische Kommunikation im Rahmen der BUGA müsse wesentlich verbessert werden, es gäbe noch zahlreiche ungelöste Sachprobleme.
Knackpunkt Straßenführung
Ein Knackpunkt bleibt weiterhin die Verlegung der Straße „Am Aubuckel“. Die Stadtverwaltung hat vier verschiedene alternative Verkehrsführungen prüfen lassen. Dabei favorisiert der beauftragte Gutachter die so genannte „bahnparallele Führung“ entlang der Riedbahntrasse.Dies wäre ein massiver Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au. Zudem müsste einer der größten Traditionssportvereine der Stadt verlegt und zahlreiche Kleingärten aufgegeben werden. „Auch hier hat sich die schlechte Kommunikation der Verwaltung offenbartund zu Recht zu Unmut und Irritationen geführt. Ich hätte erwartet, dass die Verwaltung im Vorfeld der öffentlichen Präsentation alle Daten und Fakten gegenüber den betroffenen Vereinen klar und transparent auf den Tisch legt“, betont Stadträtin Dr. Birgit Reinemund. Die FDP lehne eine Straße mitten durch die Au abund bezweifle, dass diese umsetzbar ist. Stattdessen werbe man für eine eingehendere Prüfung der Alternative über die Dudenstraße, allerdings ohne Flyover.
Kostenrahmen muss gelten
Die knappe Mehrheit für den Bürgerentscheid ist aus Sicht der FDP auch Verpflichtung für den Oberbürgermeister. „Hier steht die Stadtspitze im Wort. Der Kostenrahmen für die Investitionen ist bei 105,5 Millionen Euro gedeckelt“, so Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt. Trotz BUGA müsse die Stadtverwaltung gleichzeitig den beträchtlichen Sanierungsstau an den Schulen in Angriff nehmen. Die BUGA dürfe nicht zu Lasten der städtischen Infrastruktur gehen. Die Schulen, Straßen und Brücken sind ohnehin schon in einem schlechten Zustand und müssen dringend saniert werden