Wohin verlegt die Stadt ihr Technisches Rathaus? Auf einen Standort will sich die FDP nicht direkt festlegen, auf ein Vorgehen hingegen schon: „Die Stadtverwaltung muss die wirtschaftlichste Lösung für ein neues Verwaltungsgebäude wählen“, das schreibt FDP-Stadträtin Birgit Reinemund in einer Mitteilung als Reaktion auf die Berichterstattung im „MM“. Reinemund unterstützt damit zumindest indirekt ein Umzug nach Neckarau.
Die Verwaltung hat gestern die Gemeinderäte informiert, wie es mit dem Technischen Rathaus weitergehen soll. Derzeit sind rund 700 städtischen Mitarbeiter im kleinen Turm des Collini Centers untergebracht. Das Gebäude gilt als marode und ist laut Erstem Bürgermeister Christian Specht nicht mehr wirtschaftlich in eine moderne Büroimmobilie umzuwandeln.
Immobiliendezernent Specht hat darum drei neue Standorte vorgeschlagen: das alte Postareal am Hauptbahnhof, das Glücksteinquartier und das frühere Vögele-Gelände an der Neckarauer Straße. Specht empfiehlt das Vögele-Gelände, da der Stadt hier bereits ein freies Grundstück gehört, was die Kosten enorm senken würde.
FDP-Stadträtin Reinemund warf der Stadt vor, das Technische Rathaus über Jahrzehnte vernachlässigt und so „städtisches Vermögen vernichtet“ zu haben. „Es ist von daher nicht mehr als recht und billig, dass bei einem jetzt notwendigen Ersatzbau konsequent auf Wirtschaftlichkeit geachtet wird.“
„Vermögen vernichtet“
Die Bewohner des großen Wohnturms des Collini-Centers wünschen unterdessen weiterhin, stärker in den Entscheidungsprozess eingebunden zu werden. „Bei den jetzt vorgestellten Ideen sind doch noch sehr viele Fragen offen“, sagte Walter Kohler, Vorsitzender des Eigentümerbeirats. „Am meisten berührt uns natürlich ein Abriss des Mittelbaus zwischen den Türmen“, sagt Kohler. Hier müsse ein Investor Vorschläge machen. bro
© Mannheimer Morgen, Freitag, 28.11.2014