Mit einer Delegation der Freien Demokraten besuchte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Dr. Friedrich Bullinger den Badischen Sportfischerverband (BSFV) in seiner Geschäftsstelle in Feudenheim. Auch Florian Kußmann, FDP-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat für den Wahlkreis Mannheim Süd, Dr. Birgit Reinemund, Mannheimer FDP-Stadträtin und David Hergesell vom Kreisvorstand der Freien Demokraten sowie Harald Paulsen, stellvertretender Geschäftsführer der FDP-Fraktion begleiteten Dr. Bullinger bei seinem Informationstreffen.
Der BSFV-Präsident Jürgen Hauck freute sich sehr über den Besuch. Er betonte bei dem Treffen, dass die grün-rote Landesregierung einige von den Fischereiverbänden geforderte Erleichterungen blockiere, etwa beim Mindestalter für den Jugendfischereischein, der es Kindern erlaubt unter Aufsicht von erwachsenen Inhabern des regulären Fischereischeins zu fischen. „Für uns ist es nicht verständlich, dass die Altersgrenze für den Jugendfischereischein nach wie vor bei 10 Jahren liegt. Wir könnten viel leichter junge Menschen für die ehrenamtliche Arbeit in und an der Natur begeistern, wenn wir schon früher mit der Ausbildung beginnen könnten“, sagte Hauck. Der Liberale Bullinger pflichtete bei: „Die Altersgrenze muss runter. Wenn die Kinder 10 Jahre alt werden, sind sie schon längst in anderen Vereinen gebunden und dann nicht mehr für dieses schöne Hobby zu gewinnen.“ Außerdem bringe die jetzige Regelung schon den Großvater, der seine Enkel einmal die Angel halten lasse, in eine unsichere Rechtslage.
Des Weiteren kritisierte Hauck den Flickenteppich unterschiedlicher Fischereiregelungen in den Ländern. „Während es auf unserer Rheinseite weitreichende Schonfristen beispielsweise für Aale gibt, kann auf dem gegenüberliegenden rheinland-pfälzischen Ufer nach Lust und Laune nach Aalen geangelt werden. Das sorgt natürlich dafür, das wir beim Verkauf von Lizenzen gegenüber unseren Kollegen aus der Pfalz massiv benachteiligt sind.“ Bullinger unterstrich, dass diese Unterschiede besonders beim überkommenden Nachtangelverbot des Landes Baden-Württemberg zutage treten. „Wer am Rhein nachts fischen will, muss einfach über die Brücke fahren. Das Nachtangelverbot muss abgeschafft werden, zumal es ökologisch überhaupt keinen Sinn hat.“
Nur die Spitze des Eisberges
Dr. Friedrich Bullinger teilte die Kritik des Verbands an der Landesregierung. „Es ist aber keine Besserung in Sicht. Die Landesregierung hat in dieser Legislaturperiode die Jäger im Visier gehabt. Trotz vehementem Protest wurde das neue Jagdgesetz nicht wesentlich entschärft. Ich habe die Befürchtung, dass es in der nächsten Legislaturperiode den Fischern an den Kragen geht. Dies hat sich bei der Verschiebung der Fischereizuständigkeiten innerhalb des Ministeriums für Ländlichen Raum zu Jahresbeginn schon abgezeichnet. Das was wir bisher gesehen haben ist aber nur die Spitze des Eisberges.“ Weitere Themen im Gespräch waren die Wasserqualität von Rhein und Neckar, die Jugendarbeit und die Umwelt- und Naturschutzarbeit des Verbands. FDP-Landtagskandidat Florian Kußmann betonte: „Es ist eines der wichtigsten Aspekte guter Regierungsführung, auf die Experten in den Verbänden zu hören. Wie die grün-rote Landesregierung mit den Experten umgeht, ist eine Frechheit. Im Landtag will ich mich dafür einsetzen, dass wir den Experten wieder mehr vertrauen und auch mehr zutrauen.“