Bei einem Termin vor Ort trafen sich vor kurzem Johannes Walter und Manfred Rompel von der Bürgerinitiative Sportplatz Rheingoldstraße mit David Hergesell, Neckarauer Bezirksbeirat der FDP und Chris Grünow, Beisitzer im Ortsvorstand der FDP Lindenhof-Almenhof-Neckarau (LiANe). Auch wenn die Bürgerinitiative die Bebauung weiterhin vollumfänglich ablehnt und die Freien Demokraten eine Bebauung grundsätzlich positiv sehen, tauschten sich die kommunalpolitisch Aktiven in einer offenen und ehrlichen Atmosphäre aus. Neben weiteren Aspekten, die unterschiedliche Standpunkte offenbarten, gelang es durch Diskussionen auf der sachlichen Ebene Gemeinsamkeiten zu finden. Johannes Walter betonte für die Bürgerinitiative: „Es war sehr gut, dass wir auch bei grundsätzlich anderer Auffassung einen guten Gesprächsfaden gefunden haben.“ Beide Seiten erklärten, dass der Einsatz des Beschleunigten Verfahrens für diesen Bebauungsplan nicht zwingend erforderlich sei. Die Bürgerinitiative ging noch einen Schritt weiter und bezeichnete es sogar als einen grundfalschen Weg. Es bestand Einigkeit darin, dass der Verkehr nicht über die sowieso schon stark belastete Friedrichstraße in das neue Wohngebiet geführt werden soll. So betonte der Vorsitzende der Freien Demokraten OV LiANe: „Die Friedrichstraße ist nicht nur in der Rush-Hour eine Verkehrskatastrophe. Wenn die Meisten unserer neuen Nachbarn das neue Wohngebiet lieber ohne Ampeln erreichen wollen, wird die Friedrichstraße noch stärker belastet. Für mich ist klar: Der Durchgang von der Friedrichstraße zum neuen Wohngebiet würde die sowieso schon prekäre Verkehrsituation massiv belasten.“
Wäldchen-Entwicklung
Ein wesentlicher Teil des neuen Bebauungsgebiets wird durch ein kleines Waldstück geprägt. Der Bebauungsplan sieht dafür bisher keine Entwicklungsplanung vor. Johannes Walter und David Hergesell erklärten gemeinsam: „Für die nachhaltige Gestaltung dieses neuen Raums sollten Planungen aufgenommen werden, wie dieses wertvolle Kleinod naturnah entwickelt werden kann.“ Denn nach dem Verständnis der Gesprächspartner hätten auch die neuen Nachbarn Anspruch auf ein lebenswertes Wohnumfeld.
Man war sich einig, dass der Austausch zwischen Bürgerinitiativen und Parteien rege gepflegt werden muss, auch wenn man manchmal anderer Meinung ist. Es wurde außerdem vereinbart, bei der Umsetzung des Plans ein gemeinsames wachsame Auge auf die zukünftigen Entwicklungen zu haben. Gegen weitere Nachverdichtungen und für den Erhalt der kleinen Parks in Neckarau wollen sich BI und FDP-LiANe in Zukunft gemeinsam einsetzen.