Rund vierzig eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer verfolgten die erste Veranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „FDP / MfM-Fraktion im digitalen Dialog“ mit dem Titel „Wie sieht die Zukunft der Innenstadt aus?“. Fraktionsvorsitzende Dr. Birgit Reinemund führte ins Thema ein, FDP-Stadtrat Volker Beisel übernahm die Vorstellung des geplanten Verkehrsversuchs. Durch die Sperrung der Kunststraße, der Erbprinzstraße und der Breiten Straße auf Höhe des Stadthauses in N1 für den Durchgangsverkehr erhofft sich die Verwaltung eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität und eine Entlastung der Straßen. Referent Christian Bausback, Einzelhändler in der Innenstadt, sieht stattdessen eine Gefahr für die sowieso angeschlagenen Händler und Ladengeschäfte. So berichtete Bausback von einem Umsatzrückgang zwischen 30 und 40 Prozent bei einem ähnlichen Verkehrsversuch Ende der 80er Jahre.
Diskussion über breites Themenspektrum
In der anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine breite Palette an Themen ein. Es wurde über Mobilitätsprojekte wie die Westtangente, verschiedene Auffassungen von Aufenthaltsqualität und die langfristige Entwicklung der Innenstadt diskutiert. Die Fraktionsvorsitzende Dr. Birgit Reinemund erklärte: „Wir wollen, dass die Mannheimer Innenstadt weiterhin ein attraktiver Standort für den Einzelhandel ist. Es gilt eindeutig Leerstände zu vermeiden und ausreichend Raum für kulturelle, soziale und innovative Projekte zu geben. Vielleicht ist es auch sinnvoll, mehr Wohnnutzung zuzulassen, wenn der Bedarf an Gewerbeflächen weiter sinkt. In jedem Fall wollen wir, dass das einzigartige Einkaufserlebnis in der Mannheimer Innenstadt erhalten bleibt, damit Gäste gerne nach Mannheim kommen und die Wertschöpfung nicht ins Umland abwandert. Deshalb stehen wir zu Investitionen in die Attraktivität der Innenstadt, wie beispielsweise die Sanierung der Planken-Querstraßen und die Aufwertung zentraler Plätze und Grünanlagen.“
Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Volker Beisel ergänzt: „Wir haben bewusst eingefordert, dass der Verkehrsversuch befristet wird. Denn bis heute wissen wir nicht, wie der Ring die zusätzlichen Verkehrsströme aufnehmen wird. An den neuralgischen Punkten, beispielsweise an der Straßenbahnkreuzung vor dem Wasserturm, kann es auch zu Überlastungen kommen. Vor einer endgültigen Entscheidung über die neue Verkehrsführung muss dieses Szenario ausgeschlossen werden können.“
Insgesamt zieht Stadträtin Dr. Reinemund ein sehr positives Fazit der ersten digitalen kommunalpolitischen Veranstaltung: „Die Beteiligung war großartig. Wir konnten eine gute fachliche Diskussion führen und neue Ideen und Anregungen für unsere Arbeit im Gemeinderat mitnehmen.“