Mit der Beschlussvorlage V672/2022 legt die Stadt zunächst dem Bildungsausschuss und am 7.2.2023 dann dem Gemeinderat eine massive Erhöhung der Elternbeiträge für die Mittagsverpflegung ihrer Kinder in Mannheimer Tageseinrichtungen vor. Die Kosten für das Mittagessen in den KiTas und Schulen sollen von 55€ auf 74€ monatlich steigen – eine Erhöhung um 42%, die im Wesentlichen auf dem hohen Anteil an Bio- und Fair Trade Produkten beruht.
Die Fraktionsvorsitzende der FDP / MfM Fraktion Dr. Birgit Reinemund erklärt dazu: „Gerade erst wurden die KiTa Gebühren massiv erhöht. Das haben wir aufgrund der enormen Kostensteigerungen bei den Energie- und Personalkosten noch notgedrungen mitgetragen. Jetzt die Elternanteile für die Mittagsverpflegung derart drastisch zu erhöhen – da gehen wir nicht mit. Wir wollen qualitativ hochwertige Ernährung der Kinder. Ideologische Zwangsbeglückung, die auch von Eltern bezahlt werden muss, die jeden Cent umdrehen müssen, lehnen wir ab. Viele Familien sind eh schon an den Grenzen der Belastbarkeit.“
Wissenschaftlich fundierte Politik
Die bildungspolitische Sprecherin und FDP Stadträtin Prof. Kathrin Kölbl ergänzt: „Den Eltern werden Mehrkosten aufgebrummt, die aus den Preissteigerungen für teure Fair Trade- und Bioprodukte resultieren. Zudem soll der Bioanteil an den Lebensmitteln von 40 auf 50 % noch weiter erhöht werden. Dabei empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gar kein Bio und auch kein Fair Trade. Wer sich an die Empfehlungen der DGE für gesunde Ernährung hält, muss dafür keinen Cent mehr ausgeben! Wir wollen alle das Beste für unsere Kinder, aber Eltern, die sich kein Bio leisten können, können beruhigt sein, sie ernähren ihre Kinder nicht ungesund. In ihren zehn Regeln für gesunde Ernährung empfiehlt die DGE Gemüse und Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen, Vollkornprodukte, täglich Milchprodukte, wenig Fisch und Fleisch, wenig Zucker und Salz – und am besten Wasser trinken. Bio oder Fair Trade kommt in diesen Empfehlungen nicht vor – das Vorgehen der Stadt hat also mit Politik, die auf wissenschaftlich fundierten Empfehlungen beruht, nichts zu tun. Ein solches Vorgehen lehnen wir ab!“