In der vergangenen Woche traf sich die FDP / MfM-Fraktion mit der Bürgerinitiative „Gesundheit statt Bahnlärm in Mannheim“ (GESBIM) auf dem Waldhof. Thema des Gesprächs war der aktuelle Stand der beiden Beteiligungsformate Frankfurt-Mannheim und Mannheim-Karlsruhe sowie eine Tunnellösung durch das Mannheimer Stadtgebiet.
Die Fraktionsvorsitzende Dr. Birgit Reinemund betont: „Wir haben – ebenso wie die Bürgerinitiative – die Sorge, dass Mannheim gerade wieder hinter runter fällt. Die so wichtige Trassenführung innerhalb der Stadt wird derzeit völlig ausgeblendet. Im nördlichen Projekt verweist man auf den Süden und in den südlichen Beteiligungsformaten wird Mannheim auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet – jeder schiebt den ‚Schwarzen Peter‘ also von sich weg und Mannheim bleibt auf der Strecke. Die Leidtragenden werden die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger sein, wenn nicht bald der Hebel umgelegt wird und der Lärmschutz für die Mannheimer Bahnstrecken nicht absolute Priorität erhält bei Bestandsstrecken genauso wie bei den Neubaustrecken. Die Prognosen zeigen, dass der Güterverkehr bis 2030 massiv zunehmen wird. Das kann nicht alles am Schlafzimmerfenster der Anwohner vorbei abgewickelt werden. Wir Freien Demokraten wollen Gesundheitsschutz für die Menschen UND mehr Güterverkehr auf die Schiene für Klima- und Umwelt.
Lärmschutz ist Gesundheitsschutz
Der verkehrspolitische Sprecher und FDP Stadtrat Volker Beisel erklärte dazu: „Wenn die Bahn ein ernsthaftes Interesse daran hat, Güterverkehr und Fernverkehr zu trennen, ist ein Tunnel die beste Lösung. Gleichzeitig kann so der Bahnlärm der besonders lauten Güterzüge ins Erdreich verlagert werden. Natürlich ist das eine kostspielige Variante, aber die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sollte es uns wert sein. Für andere Regionen hat die Bahn keine Kosten und Mühen gescheut, so wie beispielsweise in der Region Offenburg und jetzt auch in Frankfurt. Deshalb muss die Bahn jetzt die Mannheimer Tunnellösung endlich durchrechnen und in den Beteiligungsformaten vorstellen. Sie hat sich viel zu lange schon vor diesem Schritt gedrückt.“ Die FDP-MfM-Fraktion betonte den Zusatznutzen der Tunnellösung für den Güterverkehr, weil damit ein reibungsloser Ausbau des S-Bahnverkehrs auf den überirdischen Strecken möglich wird. „Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn die S-Bahn zuverlässig und in einem engen Takt fährt und nicht vom Güterverkehr ausgebremst wird“, so Beisel weiter.
Gunther Mair und Martina Irmscher von der Bürgerinitiative GESBIM dankten der Fraktion ausdrücklich für den fachlichen Austausch. Es sei besonders wichtig, dass nicht nur die Region, sondern auch die Politik gemeinsam an einem Strang zieht – über Parteigrenzen hinweg zu Gunsten der Mannheimer Bevölkerung.