Mannheimer Morgen – Von unserem Redaktionsmitglied Anke Philipp
Wirtschaftlich nicht darstellbar, ökologisch unverträglich, laut Gutachten kaum verkehrsentlastende Effekte – unterm Strich keine realistische Perspektive auf Umsetzung in den nächsten Jahrzehnten: „Eine Freihalte-Trasse für eine dritte Rheinquerung brauchen wir deshalb nicht“, erteilte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz dem Antrag der CDU gestern Abend eine Absage. 25 Stimmen von SPD, Grünen und Linken reichten, dass auch der Gemeinderat gegen 22 Stimmen von CDU, FDP und ML es ablehnte, dass das Vorhaben bei Altrip überhaupt Eingang in den neuen einheitlichen Regionalplan findet. Vor allem vor dem Hintergrund immenser Kosten von 500 Millionen Euro und der Tatsache, dass eine zusätzliche Brücke gar nicht im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist, sei das Ganze „eine Phantomdebatte“, die zu den Akten gelegt werden müsse, sagte Kurz. Er wehrte sich nach einer Stunde verbalem Schlagabtausch vehement gegen den Vorwurf, die Entscheidung sei negativ für Mannheim. Das Gegenteil sei richtig: Der Mannheimer Süden werde von zusätzlichem Verkehr verschont. „Lassen Sie uns endlich einen Schlussstrich ziehen“, appellierte Grünen-Stadtrat Wolfgang Raufelder an seine Kollegen. CDU, FDP und ML rückten zwar von einer Tunnel-Lösung ab, verteidigten aber ihr Ansinnen. Um die Verkehrsinfrastruktur weiter zu entwickeln und zusätzlichem Lkw-Aufkommen zu begegnen, sei es wichtig, die Option auf die Altrip-Trasse aufrechtzuerhalten. Eine Brücke, so CDU-Stadtrat Konrad Schlichter, könne die Innenstadt entlasten. „Wir leben nicht auf einer rot-grünen Insel“, so CDU-Fraktionschef Carsten Südmersen. SPD-Stadtrat Ralf Eisenhauer plädierte stattdessen dafür, die Planung der Westtangente zu forcieren.