Mannheim Morgen – Thorsten Langscheid
Soll sich die Metropolregion von dem Verkehrsprojekt „Altriper Rheinquerung“ endgültig verabschieden oder sich – auch wenn die Aussichten auf eine Realisierung derzeit eher gering erscheinen – die Option für die Verlängerung des Rhein-Neckar-Schnellwegs (B 38a) zwischen Großkraftwerk und Rheingönheimer Kreuz im neu zu erstellenden Regionalplan offenhalten? In Mannheim gewinnt dieses auf die fünfziger- und sechziger Jahre zurückgehende Verkehrsprojekt derzeit eine neue Dynamik: Durch den bevorstehenden Abzug der Amerikaner wäre theoretisch sogar die Verwirklichung der nördlichen Anbindung der Metropol-Autobahn durch die Feudenheimer Au und das Areal der Spinelli-Kasernen bei Käfertal an die alte B 38 in Richtung Weinheim möglich.
Zumindest für diesen Teil des Projektes macht sich in Mannheim aber niemand mehr stark. Die Au, ein Landschaftsschutzgebiet, werde „nicht angetastet, das Spinelli-Gelände wollen wir nach Abzug der Truppen renaturieren“, fasst Stadtrat Rolf Dieter (Mannheimer Liste) den Stand der Diskussion im Gemeinderat zusammen. Doch was den – auf Ludwigshafener und Altriper Gemarkung verlaufenden – südlichen Ast der Strecke angeht, wollen CDU, FDP und ML zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar zumindest, dass die Option für das Bauvorhaben offen gehalten wird. „Es geht darum, die Mannheimer Innenstadt vom Schwerlastverkehr zu entlasten“, erklärt Stadtrat Konrad Schlichter (CDU). Dieter schlägt aber vor, auch entlang der bestehenden Brücken neue Entlastungs-Wege zu suchen.