Beinahe hätten gestern Abend SPD, Grüne und FDP die Wasserturm-Anlage am Friedensplatz als Planschbecken freigegeben. Im allerletzten Moment platzte jedoch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) im Hauptausschuss des Gemeinderats der Kragen und er kündigte seinen Widerspruch gegen den Passus an, den die Mehrheit der Stadträte in der neuen Polizeiverordnung gerade ändern wollte. Nach einem Antrag von SPD und Grünen wäre das Betreten von Brunnen- oder Wasserbecken in Mannheim künftig nicht mehr verboten gewesen.
„Völlig abwegig, nicht nachvollziehbar“, ließ Kurz am Ende einer langen, heftigen Debatte über die Polizeiverordnung keinen Zweifel daran, dass er bei vielleicht bald drohenden Wasser-Partys am Mannheimer Wahrzeichen nicht mitmachen werde. Die Verwaltung schien von diesem Vorstoß völlig überrascht, hatte sich doch vorher lediglich das Grillverbot als Streitpunkt in der Polizeiverordnung angekündigt.
SPD und Grüne zogen sich nach dem Veto des OB zur Beratung zurück – und nach einer weiteren halben Stunde war diese Kuh vom Eis. Mathias Meder (Grüne) begründete den Rückzug damit, dass über den Denkmalschutz das Betreten der Wasserturmanlage ja sowieso verboten sei. Allerdings, Rasenflächen sind künftig in der Quadratestadt nicht mehr grundsätzlich tabu.