Gegen die Stimmen ihrer Kollegen Rolf Dieter (ML) und Erwin Feike (CDU) segneten die Stadträte des Ausschusses für Umwelt und Technik des Gemeinderats gestern am frühen Abend die Sanierungspläne für das Neckarauer Hallenbad ab. 7,5 Millionen Euro will die Stadt im kommenden Jahr in die Komplett-Erneuerung des in 35 Betriebsjahren arg ramponierten Bades am Großkraftwerk stecken.
Für die ML begründete Dieter seine Ablehnung mit dem geplanten Anbau einer Saunalandschaft und der Vergrößerung des Gastronomiebereiches: „Das ist überflüssig, das müssen wir als Stadt nicht finanzieren.“ FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel störte sich vor allem an den Kostensteigerungen von rund 1,6 Millionen Euro gegenüber den ersten Schätzungen, räumte aber ein, dass dies hauptsächlich am schlechten Zustand der Anlage liegen könne.
Architektin Antje Neumann aus Lichtenstein/Sachsen plant außerdem die Erweiterung des Bades um einen Kleinkinderbereich. Das Gartenhallenbad solle als „sportbetontes Familienbad für junge Familien und Ältere“ bis Mitte 2012 umgebaut werden. Neckarau bilde im Vergleich zu anderen Schwimmhallen keine Ausnahme: „Wir haben es fast immer mit massiven Sanierungsstaus zu tun“, meinte die Fachfrau für Sportstättenbau.
Mehrere CDU-Stadträte störten sich – im Gegensatz zu ihren Grünen-Kollegen Dirk Grunert und Natascha Wernig – daran, dass bei der Sanierung praktisch keine Klimaschutz-Maßnahmen wie ein Blockheizkraftwerk oder Solarzellen zur Strom- und Warmwassergewinnung eingeplant sind. Das am Großkraftwerk gelegene Hallenbad wird per Fernwärme beheizt – zu einem „unschlagbar günstigen Preis“, so Bürgermeister Lothar Quast (SPD).