Die Grünen haben sich gestern strikt gegen ein Gastspiel des Musicals „Cats“ auf dem Europaplatz ausgesprochen. „Wenn ,Cats“ auf den Europaplatz darf, höhlt die Stadt ihre eigenen Regeln aus“, warnt Stadtrat Mathias Meder: „Wir würden es begrüßen, wenn das in Mannheim ansässige Unternehmen „einen anderen Standort in Mannheim findet und ihre Drohung, mit der Aufführung nach Stuttgart zu ziehen, nicht umsetzt“, so der Stadtrat der Grünen: „Wir sollten uns als Stadt aber auch nicht erpressen lassen.“
Vertreter der anderen Fraktionen äußern sich weitaus positiver. Eindeutig für das Gastspiel ist FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel. Zwar dürfe der Europaplatz „nicht zum Rummelplatz werden“, aber für besondere Anlässe will Beisel ihn zur Verfügung stellen, und das ist nach seiner Meinung „Cats“ – „gerade weil die Show sonst nur in Landeshauptstädten zu sehen ist“, so Beisel: „Die Mannheimer Veranstalter machen mit dieser Show in Mannheim der Stadt ein schönes Geschenk, und wir freuen uns auf die Show!“
Keine Prinzipienreiterei
In den Fraktionen von CDU und SPD wurde über die Idee noch nicht beraten. SPD-Stadträtin Andrea Safferling war aber von der Präsentation der Veranstalter angetan: „Mein Eindruck war gut, es ist ein sehr schönes Zelt, ganz apart, ein sehr schönes Ambiente“. Nun müsse man eben „abwägen, welche und wie viele Veranstaltungen wir an dieser Stelle zulassen wollen“, so Safferling.
„Man darf daraus keine Prinzipienreiterei machen, sondern muss das von Fall zu Fall entscheiden“, warnt CDU-Stadtrat Dr. Jens J. Kirsch. Zwar sei er auch grundsätzlich „gegen zu viele Veranstaltungen dort“, aber in diesem Fall klar für eine Ausnahme: „Es ist ein tolles Konzept, das mich klar überzeugt hat“, so Kirsch, „es macht was her und ist ein paar Klassen besser als Afrika“.
Nach Auskunft von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz befasst sich die Rathausspitze erst nach den Etatberatungen mit dem Thema. „Noch ist keine Entscheidung gefallen“, so Kurz. Es komme „auf Qualität und Einzigartigkeit“ an.