Mannheimer Morgen, 13. Februar 2010

Die Stadt steht offenbar vor der Einigung mit einer Beratungsfirma, die ein Konzept für die künftige Nutzung des Herschelbades erarbeiten soll. Das teilte Bürgermeister Gabriele Warminski-Leitheußer in der Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit mit. „Wir werden in Kürze entscheiden, welches Unternehmen für die Erarbeitung eines Betriebs- und Finanzierungskonzepts für das Herschelbad in Frage kommt“, so die Sportdezernentin. Dann werde man auch genau sagen können, wie viel Geld dafür nötig sei. Um welche Firma es sich handelt, sagte Warminski-Leitheußer nicht.

Die FDP kritisiert dieses Vorgehen. Es wäre besser, ein Nutzungskonzept erst einmal getrennt von einem Finanzierungskonzept zu erstellen, sagte Stadträtin Birgit Reinemund. Mit einem Nutzungskonzept in der Hand könne man in einem zweiten Schritt dann nach Sponsoren und Investoren suchen.

Am Herschelbad laufen gerade Dach- und Fassadensanierungen. Der Gemeinderat hatte dafür 8,6 Millionen Euro bewilligt. Das Jugendstil-Ensemble ist seit Jahren marode und stark sanierungsbedürftig. Für eine komplette Renovierung wären wohl 25 bis 30 Millionen Euro nötig. Das Gebäude ist nach Bernhard Herschel benannt, der 1905 testamentarisch 500 000 Goldmark für den Bau eines städtischen Bades stiftete. Gebaut wurde dann von 1912 bis 1916, die Kosten betrugen 1,8 Millionen Goldmark. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäudeteile zerstört und danach wieder aufgebaut.