Dass die Sanierung von Fassade und Dach des Herschelbades deutlich teurer wird als geplant, hat im Ausschuss für Umwelt und Technik gestern nicht gerade für Begeisterung gesorgt. Trotzdem sprachen sich die Stadträte mehrheitlich dafür aus, neben den bereits veranschlagten fünf Millionen weitere 3,6 Millionen Euro zu bewilligen. Das Geld soll aus dem Finanztopf „Bäderkonzeption“ kommen. Ihr „Ja“ verbanden die Politiker aber mit einem klaren Appell: Es muss endlich ein Gesamtkonzept für die künftige Nutzung des Hauses her. Die Handwerker hatten bei der Sanierung entdeckt, dass die Schäden vor allem am Dach weit größer sind als angenommen (wir berichteten). Einige dieser Arbeiten müssen aus Sicherheitsgründen schnell erledigt werden. Die zusätzlichen Maßnahmen seien allesamt notwendig, „um das Haus vor Schaden zu bewahren“, betonte Baubürgermeister Lothar Quast (SPD) gestern.
„Wir wollen jetzt nochmal zustimmen“, sagte Rolf Dieter (ML). Aber künftig gebe es nur noch Geld bei einem klaren Nutzungskonzept. Peter Pfanz-Sponagel (CDU) betonte, die Arbeiten müssten so gemacht werden, dass man sich „die Optionen für eine künftige Nutzung offen hält“. Volker Beisel (FDP), der als Einziger nicht zustimmte, hält das gesamte Vorgehen für falsch. „Wir sanieren die Fassade ohne zu wissen, was wir künftig drinnen machen wollen.“ Für Wolfgang Raufelder Grüne rächen sich Versäumnisse der Vergangenheit. „Ist doch klar, dass das Haus nicht besser wird, wenn man jahrelang nichts tut.“