Kommunalwahl: Spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden großen Parteien / Grüne und FDP legen kräftig zu
Mannheim. Die SPD hat nach zehn Jahren die CDU im Gemeinderat wieder überholt. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen lagen die Sozialdemokraten am Sonntag bei der Kommunalwahl am Ende mit knapp 32,4 Prozent um 0,7 Prozent vor den Christdemokraten, die über acht Prozentpunkte Verluste einfuhren und bei 31,7 Prozent landeten. Es war kurz nach 22 Uhr, als Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz als Wahlleiter das vorläufige Ergebnis der Stimmzettelauszählung verkündete.
Aber noch ist nicht sicher, wie die genaue Sitzverteilung im künftigen Gemeinderat aussieht. Nach der Zählung am Sonntag liegt die SPD bei 17, die CDU bei 16 Mandaten. Das kann sich aber aufgrund der panaschierten Stimmen auf den Wahlzetteln zugunsten der kleinen Parteien noch leicht verändern. Die Grünen, die auf 14 Prozent und im Moment sieben Sitze kommen, könnten dabei einen drauflegen. Die Mannheimer Liste (ML) erreichte sechs Prozent und musste leichte Verluste hinnehmen. Ob die ML den vierten Sitz schafft und damit Fraktionsstatus erreicht, ist ungewiss.
Bei drei Stadträten liegt auch die FDP, die ihre Prozentzahlen verdoppelt hat, drei Mandate sicher und Nummer vier in Aussicht hat. Die Linke kommt bislang auf zwei Sitze und 4,6 Prozent. Alle anderen Gruppierungen, so auch die Bürgerunion mit bald Alt-Stadtrat Dr. Gerhard Schäffner, haben es nicht geschafft.
OB Peter Kurz blickte schließlich ganz zuversichtlich auf den kommenden Gemeinderat: „Es bewegt sich alles im Rahmen, mit dem Ergebnis kann ich gut leben.“ Natürlich hänge die Zusammenarbeit mit den Stadträten auch von Personen ab – und wer es nach der Feinauszählung letztendlich schafft, ergibt sich in den kommenden Tagen. Lob gab es vom Oberbürgermeister für die 1650 Wahlhelfer: „Der organisatorische Ablauf lief ganz hervorragend, Danke an das Team.“ Wie es am späten Abend aussah, lag Mannheim als Großstadt in Baden-Württemberg wieder mal ganz vorne.
Kommunalwahl – bis in die Nacht wurde das Stimmzettelergebnis ausgezählt. Die Spannung im Stadthaus war mit den Händen zu greifen. Die volle Konzentration der Kandidaten richtete sich auf die Ergebnisse aus den 168 Stimmbezirken , die ab 19.08 Uhr in N 1 einliefen. Eine Prognose des SWR und infratest dimap um 18 Uhr hatte einige geschockt. Da war doch der CDU eine Erdrutsch-Niederlage von fast zehn Prozent vorhergesagt worden. Doch in der Realität sah es dann plötzlich anders aus, obwohl acht Prozentpunkte minus auch nicht gerade wenig sind.
Nach der Hälfte der Stimmbezirksauszählung führten die Christdemokraten sogar mit 34,7 vor den 32 Prozent der SPD. So langsam machte sich da bei CDU-Fraktionschef Carsten Südmersen und seiner Mannschaft Erleichterung breit. „Alles besser als die 27,5 Prozent aus dieser Prognose“, atmete Südmersen auf – und wartete gespannt auf weitere Ergebnis-Übermittlungen.
Jetzt setzte sich wieder die SPD an die Spitze. Welche Bezirke stehen aus? Noch 50. Schönau, die rote Hochburg, ist fast ganz ausgezählt, aber Rheinau fehlt noch. Auf Feudenheim setzt die CDU Hoffnungen, gegenüber dem roten Gegner Boden gut zu machen. Denn hier sind wiederum die Christdemokraten stark. Am Ende fehlten noch die Stimmenzähler im KFG in der Schwetzingerstadt, dann hatte die SPD das Rennen knapp gewonnen, zwar auch ein Prozent gegenüber 2004 verloren, aber die CDU trotzdem überholt.