Verkehrsforum: FDP diskutiert mit Fachleuten
Mannheimer Morgen, 18. Mai 2012
Der Schienenverkehr in Mannheim und der Metropolregion stand im Mittelpunkt einer Diskussion, zu der die FDP mehrere Fachleute eingeladen hatte. Minister und Moderator Dirk Niebel begrüßte dabei die aktuellen Äußerungen von Bahn-Chef Rüdiger Grube, der auf dem Maimarkt die Bypass-Diskussion für beendet erklärt hatte. Personenfernverkehr soll dabei auch künftig ausschließlich über den Mannheimer Hauptbahnhof geführt werden.
Die Bundestagsabgeordnete Dr. Birgit Reinemund freute sich über die positiven Nachrichten des Bahnchefs, wollte jedoch von Bahn-Vertreter Sven Hantel wissen: „Können Sie ausschließen, dass der kleine Bypass für den Güterverkehr nicht doch irgendwann wieder zum großen Bypass für den Personenfernverkehr wird?“ Niebel ergänzte: „Eine berechtigte Frage, schließlich hat Herr Mehdorn in der Region das Vertrauen in der Vergangenheit stark strapaziert.“ Hantel zerstreute jedoch die Bedenken.
Wichtiger Eisenbahnknoten
Aus seiner Sicht stehe Grube zu seinem Wort. Wichtig sei zudem, den Verkehrsknoten Mannheim schnell auszubauen, dies sei für die Trennung von Nah- und Fernverkehr von großer Bedeutung. Gegebenenfalls könnte diese Maßnahme durch eine Entkoppelung der Finanzierung der künftigen Trasse Frankfurt-Mannheim schneller umgesetzt werden, da hier die Planungen schon weiter seien als für die Neubaustrecke, die ein Bedarfsplanprojekt für 2015 sei.
Andreas Kerber, kaufmännischer Geschäftsführer der RNV, beleuchtete die Auswirkung des Verkehrsknotenpunktes aus Sicht der Verkehrsgesellschaft: „Wir sind für die Feinverteilung der ankommenden Fahrgäste verantwortlich und sehen uns als Dienstleister in Kooperation mit der S-Bahn Rhein-Neckar.“ Für Mannheim bedeute das zum Beispiel, dass in enger Abstimmung mit der Stadt die Gestaltung und Erweiterung der Schienen am Bahnhofsvorplatz erfolgen müsse. tan