Seckenheim/Ilvesheim: Verkehrspolitiker der Landes-FDP informierte sich vor Ort
Mannheimer Morgen – Ausgabe Rhein-Neckar, 09.09.2012
Jochen Haußmann, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ließ sich mitten auf der Brücke erklären, worum es geht. Etliche Bürger aus Ilvesheim und Seckenheim waren zu einem Ortstermin gekommen, um Haußmann zu erläutern, warum man eine Bürgerinitiative gegründet habe, um sich für die Schließung der L 597-Verbindungslücke samt Brücke bei Ladenburg einzusetzen.
Die übergroßen Verkehrsströme auf den Hauptverbindungen von Heidelberg nach Mannheim, von Schwetzingen nach Nordbaden und Südhessen über die mehr als 80 Jahre alte, unterdimensionierte, innerörtliche Brücke von und nach Ilvesheim und dort nach und von Feudenheim und Ladenburg, mitten durch die beiden Orte, seien Zumutung und nicht zu akzeptierende gesundheitliche Belastung, erklärten nicht nur die Bürger, sondern auch Volker Beisel, Stadtrat der FDP in Mannheim, und der Seckenheimer FDP-Bezirksbeirat Ralf Busch. Seit Jahrzehnten werde darauf gewartet, dass der Lückenschluss der Landesstraße 597 mit Brückenschlag bei Ladenburg den Durchgangsverkehr aus den Orten reduziert.
Obwohl das Vorhaben bereits planfestgestellt ist, erklärte Haußmann, dass die Priorisierungsliste der neuen grün-roten Landesregierung dieses Großprojekt nicht für die nächsten zehn Jahre vorsehe. Allerdings habe er auf der Realisierungsliste Projekte entdeckt, die weder geplant, noch bereits planfestgestellt sind, was bei den Zuhörern mehr als Verwunderung, ja ungläubiges Kopfschütteln auslöste.
Beisel erklärte, dass die Stadt Mannheim die Seckenheimer Randstraße gebaut habe und die zentralen Seckenheimer Planken demnächst ertüchtige, das Land aber nicht das verkehrliche Problem löse, was in der Konsequenz eine mittlere bis schwere Katastrophe sei. Das Land sei jetzt am Zug, unterstrich er. Artin Adjemian, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, betonte die Bedeutung dieses für das überregionale Straßennetz wichtigen Projekts, sah jedoch realistisch, dass der Landesstraßenbau in Baden-Württemberg völlig unterfinanziert sei. Übereinstimmend wurde erklärt, dass die Planfeststellung, die schon erheblich Geld gekostet habe, nicht gefährdet werden dürfe.
„Es ist wichtig, sich weiter zu Wort zu melden und nicht nachzulassen“, empfahl Haußmann den lokalen Akteuren. Er versprach, das hiesige Anliegen mit in den Landesverkehrsausschuss zu nehmen und dort die Priorisierungsliste zu hinterfragen. Die bedeutende Netzfunktion dieses Lückenschlusses als entlastende Streckenalternative für den Überlandverkehr dürfe man nicht unbeachtet lassen, wurde ihm mit auf den Weg gegeben. hat